»Madame«, sagte er, »Sie haben sicher mit Monsieur de Restaud etwas zu besprechen, nehmen Sie meine Huldigung entgegen und erlauben Sie mir . . .«
»Sooft Sie uns aufsuchen«, sagte die Gräfin hastig, »Sie werden stets Monsieur de Restaud und mir den größten Gefallen tun.«
Eugen grüßte das Paar tief und verließ das Zimmer, gefolgt von Herrn de Restaud, der ihn trotz seiner Gegenvorstellungen bis ins Vorzimmer begleitete.
»Wenn der Herr sich wieder meldet«, sagte der Graf zu Maurice, »ist niemand zu sprechen, weder Madame noch ich.«
Als Eugen den Hof betrat, regnete es.
Nun, sagte er sich, ich habe eine Ungeschicklichkeit begangen, deren Ursachen und Tragweite ich nicht kenne, ich werde obendrein noch meinen Anzug und meinen Hut verderben. Ich sollte lieber in einem Winkel bleiben, um Jura zu ochsen, und nur daran denken, ein Beamter zu werden. Wie kann ich in der großen Gesellschaft verkehren, wenn man, um da leidlich mitzuspielen, einen Haufen von Dingen, Kabrioletts, Lackschuhe, goldene Ketten, am Morgen weiße Glacéhandschuhe für sechs Francs und am Abend gelbe braucht? Dieser alte Schuft, der Vater Goriot!
Als er unter dem Straßentor war, machte der Kutscher eines Mietwagens, der gerade ein jungvermähltes Paar abgesetzt hatte und der jetzt gern eine Schwarzfahrt gemacht hätte, Eugen ein Zeichen, als er ihn ohne Schirm, im dunklen Anzug, gelben Handschuhen, weißer Weste und Lackstiefeln sah. Eugen befand sich in einem Zustand stummer Wut und war jung genug, immer tiefer in den Abgrund hinunterzusteigen. Er gab dem Kutscher durch ein Kopfnicken das Zeichen des Einverständnisses und stieg in den Wagen, in dem einiger Flitterkram und Orangenblüten noch von dem Aufenthalt des jungen Ehepaares zeugten.
»Wohin fährt der Herr?« fragte der Kutscher, der seine weißen Handschuhe schon abgelegt hatte.
Zum Teufel, sagte sich Eugen, wenn ich mich schon ruiniere, so muß es schon zu etwas nützen. »Zum Palais de Beauséant«, rief er.
»Zu welchem?« fragte der Kutscher.