»Was macht er denn bloß, der Vater Goriot?«
»Och, er macht gar nichts«, meinte Vautrin, »er macht nur alles kaputt! Dieser Trottel ist blöde genug, sich für die Weiber zu ruinieren . . .«
»Da kommt er!« rief Sylvia.
»Christoph!« rief Vater Goriot, »komm mit mir nach oben!«
Christoph folgte dem Vater Goriot und kam bald wieder herunter.
»Wohin gehst du?« fragte Madame Vauquer ihren Hausdiener.
»Ich mache einen Gang für Goriot.«
»Was hast du da?« rief Vautrin, indem er Christoph einen Brief entriß, der die Aufschrift trug: An Gräfin Anastasie de Restaud. »Und wohin gehst du?« fragte er, als er Christoph den Brief zurückgab.
»Rue du Helder. Ich darf den Brief nur an die Frau Gräfin persönlich abgeben.«
»Was ist darin?« sagte Vautrin, indem er den Brief gegen das Licht hielt. »Eine Banknote? Nein!«
Dann öffnete er den Umschlag ein wenig. »Ein eingelöster Wechsel!« rief er. »Verflucht nochmal, er ist galant, der alte Stockfisch. Na, alter Räuber«, sagte er, indem er Christoph mit seiner breiten Hand über die Haare fuhr und ihn wie einen Kreisel herumdrehte, »du wirst ein hübsches Trinkgeld bekommen.«
Der Tisch war gedeckt, Sylvia ließ die Milch aufkochen, und Madame Vauquer machte im Ofen Feuer, wobei sie von Vautrin unterstützt wurde, der immer noch summte:
Ȇberall bin ich zu Hause,
Überall bin ich bekannt . . .«
Als alles bereit war, kamen Madame Couture und Mademoiselle Taillefer zurück.
»Woher kommen Sie denn so früh, meine Liebe?« fragte Madame Vauquer.