Eben wollte der grüne Fischer den panierten Hampelmann in die Pfanne legen, da kam ein fremder Hund in die Höhle. Er hatte Bratenduft gerochen und war ihm nachgegangen.
»Hinaus da!« – schrie der Grüne; er hatte immer noch den Hampelmann in den Händen.
Der arme Hund hatte schrecklich Hunger; er kauerte sich nieder, winselte und wedelte und bat um ein Stückchen Fisch.
»Marsch hinaus!« rief der Unmensch zum zweiten Male, »sonst! ...« schon hob er ein Bein hoch und wollte dem hungrigen Tiere einen Tritt versetzen.
Der Hund war empört über die Grobheit. Knurrend zeigte er dem Grünen seine beiden Reihen spitzer Zähne und stellte sich auf zum Angriffe.
Da erklang in der Höhle eine leise Stimme:
»Bollo, hilf mir, ich werde gebraten.«
Sofort erkannte der Hund Bengeles Stimme und merkte, daß sie aus dem panierten Dinge kam, das der Fischer in der Hand hielt.
Was tut der treue Hund? – Er springt hoch, faßt den panierten Bengele mit seinen Zähnen, reißt ihn dem erstaunten Fischer rasch aus der Hand und trägt ihn schnellen Laufes davon.
Der Fischer war wütend, daß ihm der seltene Leckerbissen entgangen war; er wollte dem Hunde nachrennen, aber nach wenigen Sprüngen ging ihm schon der Atem aus und er keuchte verärgert in seine Höhle zurück.
Bollo blieb erst stehen, als er an den Fußweg gekommen war, der vom Meer nach Fleißigenstadt führte. Dort legte er seinen Freund Bengele sanft auf die Erde nieder.
»Bollo, du hast mir das Leben gerettet«, sagte der Hampelmann; »ich kann dir nie genug danken.«
»Gar nicht notwendig!« entgegnete der treue Hund; »ich habe nur meine Schuld abgetragen. – Schau dort das Meer!«
»Wie bist du nur in jene Höhle gekommen?« fragte Bengele.
»Ich lag immer noch halbtot am Ufer, da trug mir der Wind von weitem einen Bratengeruch daher. Weil ich Appetit hatte, ging ich diesem Dufte nach. Wäre ich eine Minute später gekommen, –«
»Sei still:« – sagte Bengele und fing von neuem an zu zittern. »Sprich nicht mehr davon! Wärst du eine Minute später gekommen, dann wäre ich jetzt schon gebraten und verspeist. Brrr! – Es schauert mich jetzt noch, wenn ich nur daran denke.«