»Ja, ja, Töchterchen. Ich kann nicht länger in der Ungewißheit bleiben, in der ich jetzt schwebe. Ich glaube doch nicht, daß du mir weh tun willst.«
»O mein Vater . . .«
»Also man muß das alles heute abend noch ordnen.«
»Was wollen Sie denn, das ich tun soll?«
»Aber, Töchterchen, das ist nicht mein Amt. – Erklären Sie ihr die Sache, Cruchot.«
»Mademoiselle, Ihr Vater möchte seine Habe weder teilen noch sie verkaufen, noch für das bare Geld, das er besitzt, ungeheure Gebühren bezahlen. Zu diesem Zwecke wäre es nötig, sich von einer Inventaraufnahme des gesamten Besitzes, der heute ja noch nicht zwischen Ihnen und Ihrem Vater geteilt ist, zu befreien . . . .«
»Cruchot, sind Sie Ihrer Sache auch ganz sicher, daß Sie so vor einem Kinde reden?«
»Lassen Sie mich fortfahren, Grandet.«
»Ja, ja, mein Freund; Sie und meine Tochter werden mich ja nicht ausplündern wollen. – Nicht wahr, Töchterchen?«
»Aber, Monsieur Cruchot, was soll ich denn eigentlich tun?« fragte Eugénie ungeduldig.
»Ja«, sagte der Notar, »da wäre also dieser Akt zu unterzeichnen, demzufolge Sie auf das Erbe Ihrer Frau Mutter verzichten und Ihrem Vater die Nutznießung des gesamten ungeteilten Besitzes, dessen Eigentum ohne Nutznießung er Ihnen zusichert, zusprechen würden.«
»Ich verstehe nichts von alledem, was Sie mir da sagen«, antwortete Eugénie; »geben Sie mir das Schriftstück und zeigen Sie mir, wo ich unterschreiben soll.«