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欧也妮葛朗台-Eugénie Grandet 106
日期:2018-09-03 11:25  点击:202
Grandet blieb allein. Nach ein paar Augenblicken aber stieg er sechs, sieben Stufen hinauf und schrie: »Eugénie, wenn deine Mutter im Bett liegt, kommst du herunter!«
 
»Ja, Vater.«
 
Nachdem sie ihre Mutter versorgt hatte, zögerte sie nicht, hinunterzugehen.
 
»Mein Kind«, sagte Grandet, »du wirst mir nun mitteilen, wo dein Gold hingekommen ist.« 
 
»Mein Vater, wenn Sie mir Geschenke machen, über die ich nicht vollkommen verfügen kann, so nehmen Sie sie zurück«, sagte Eugénie kalt, holte den Napoleondor vom Kaminsims und hielt ihn ihm hin. Grandet ergriff hastig das Goldstück und steckte es in die Westentasche.
 
»Das glaube ich wohl, daß ich dir nichts mehr geben werde! Nicht einmal so viel!« sagte er und schnippte mit den Fingern. »Du mißachtest also deinen Vater? Du hast also kein Vertrauen zu mir? Du weißt also gar nicht, was das ist: ein Vater? Wenn er dir nicht alles bedeutet, so liebst du ihn eben gar nicht. Wo ist dein Gold?«
 
»Mein Vater, ich liebe und ehre Sie, trotz Ihres Zornes; aber ich möchte Sie ganz bescheiden darauf hinweisen, daß ich zweiundzwanzig Jahre alt bin. Sie haben mir oft genug gesagt, daß ich mündig sei. Ich habe mit meinem Geld gemacht, was ich wollte.«
 
»Wo?«
 
»Das ist ein unverletzliches Geheimnis«, sagte sie. »Haben Sie nicht auch Ihre Geheimnisse?«
 
»Bin ich nicht das Haupt der Familie? Kann ich nicht meine Geschäfte haben?«
 
»Und das ist mein Geschäft.«
 
»Das muß ein schlimmes Geschäft sein, wenn du deinem Vater nichts davon sagen kannst, Mademoiselle Grandet.«
 
»Es ist ein ausgezeichnetes, und ich kann meinem Vater nichts davon sagen.«

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