»Jawohl, Monsieur! Bei dem nettesten, freundlichsten Menschen, ja bei dem allerbesten Menschen, den es geben kann! Soll ich Ihnen helfen, die Koffer auszupacken?«
»Wahrhaftig, alter Bursche, das wäre ganz annehmbar. Haben Sie nicht bei der Marine der kaiserlichen Garde gedient?«
»Oh, oh, oh, oh!« sagte Nanon, »was ist das, Marine? Ist es eingesalzen, fährt es auf dem Wasser?«
»Hier, holen Sie mir aus dem Koffer meinen Schlafrock. Hier ist der Schlüssel.«
Nanon war ganz hingerissen von diesem grünseidenen Schlafrock mit goldgewirkten Blumen.
»Das werden Sie zum Schlafen anziehen?« fragte sie.
»Ja.«
»Heilige Jungfrau! Welch schöne Altardecke könnte das abgeben! Aber, mein lieber, hübscher junger Monsieur, geben Sie doch das der Kirche! Sie würden damit Ihre Seele retten, so aber werden Sie sie verlieren. Oh! wie hübsch Sie so aussehen! Ich will doch Mademoiselle holen, damit sie Sie so sieht.«
»Hören Sie mal, Nanon – so heißen Sie ja wohl –, halten Sie jetzt den Mund! Lassen Sie mich nun schlafen. Ich werde meine Sachen morgen auspacken. Und wenn Ihnen mein Rock so gut gefällt, so sollen Sie Gelegenheit haben, Ihre Seele zu retten. Ich bin ein guter Christ; wenn ich wieder abreise, so sollen Sie ihn zum Geschenk erhalten, und dann können Sie damit machen, was Sie wollen.«
Nanon blieb wie angewurzelt stehen und starrte Charles an, sie konnte seinen Worten nicht glauben.
»Mir diesen ganzen Staat schenken?« sagte sie im Abgehen. »Er träumt schon, der junge Monsieur. Gute Nacht!«
»Gute Nacht, Nanon!«
›Was soll ich eigentlich hier?‹ fragte sich Charles im Einschlafen. ›Mein Vater ist kein Tropf; meine Reise muß irgendeine Bewandtnis haben. Still! Ernste Geschäfte auf morgen! sagte irgend so ein griechischer Esel.‹