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欧也妮葛朗台-Eugénie Grandet 25
日期:2018-08-06 09:13  点击:200
Der Unbekannte war der einzige, den diese Szene verblüffte. Die andern waren mit dem despotischen Wesen des Biedermanns vertraut.
 
Als die beiden Fragen nun ihre Antworten erhalten hatten, stand der Unbekannte auf, stellte sich mit dem Rücken gegen das Feuer, hob einen Fuß, um die betreffende Schuhsohle an der Wärme des Feuers zu trocknen, und sagte zu Eugénie: »Ich danke Ihnen, liebe Cousine; ich habe in Tours gespeist. Und«, fügte er mit einem Blick auf Grandet hinzu, »ich habe gar nichts nötig; ich bin sogar kaum ein wenig müde.«
 
»Kommen Monsieur aus Paris?« fragte Madame des Grassins.
 
Als Monsieur Charles – so nannte sich der Sohn von Monsieur Grandet in Paris – sich angeredet hörte, ergriff er ein Lorgnon, das ihm an einem Kettchen vom Halse hing, hielt es ans rechte Auge, um zu erforschen, was auf und um den Tisch zu sehen sei, betrachtete Madame des Grassins lange und impertinent und sagte endlich: »Jawohl, Madame. – Sie spielen Lotto, liebe Tante?« fügte er hinzu. »Ich bitte Sie dringend, sich nicht stören zu lassen; es ist ein unterhaltendes Spiel – man sollte es nicht abbrechen.«
 
›Oh, ich wußte ja, daß es der Cousin sei‹, dachte Madame des Grassins, indem sie ihm verstohlene Blicke zuwarf.
 
»Siebenundvierzig!« rief der alte Abbé, »setzen Sie, Madame des Grassins; es ist doch wohl Ihre Nummer?«
 
Monsieur des Grassins legte ein Glasplättchen auf die Karte seiner Frau, die, von traurigen Vorahnungen ergriffen, abwechselnd auf den Cousin aus Paris und Eugénie starrte, ohne an das Lotto zu denken. Die junge Erbin warf ab und zu einen heimlichen Blick auf ihren Cousin, und die Frau des Bankiers konnte in diesen Blicken bald ein Wachsen an Bewunderung und Neugier wahrnehmen.
 
Monsieur Charles Grandet, ein hübscher junger Mann von zweiundzwanzig Jahren, bot einen seltsamen Kontrast mit den guten Provinzlern, die seine aristokratischen Manieren empörten und die sein Benehmen eifrig studierten, um sich insgeheim darüber lustig zu machen.
 
Das bedarf einer Erklärung. Mit zweiundzwanzig Jahren sind die jungen Leute ihrer Kindheit noch nahe genug, um Gefallen an Kindereien zu finden, und gewiß trifft man unter hundert von ihnen neunundneunzig, die sich ebenso betragen haben würden, wie Charles Grandet sich benahm. Einige Tage vor diesem Abend hatte sein Vater ihn veranlaßt, für ein paar Monate zu seinem Bruder nach Saumur zu fahren. Vielleicht dachte Monsieur Grandet in Paris an Eugénie. Charles, der zum erstenmal in die Provinz geraten sollte, kam auf den Einfall, dort mit aller Überlegenheit eines jungen Mannes, der mit der Mode geht, aufzutreten. Er wollte durch seinen Luxus verblüffen, Aufsehen erregen und das Raffinement des Pariser Lebens veranschaulichen. Kurz, er wollte in Saumur noch mehr als in Paris seine Zeit darauf verwenden, sich die Nägel zu pflegen; in der auserlesensten Aufmachung aufzutreten, die ein eleganter junger Mann nur selten zugunsten einer nicht der Grazie entbehrenden Nonchalance aufgibt. 

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