Es war einmal ein Junge, der hieß Julian. Er spielte sehr gerne mit Karten. Seine Lieblingskarte hieß Scharfzahndrache Gold. Der Drache konnte in echt aus der Karte herauskommen, das war seine besondere Fähigkeit und fliegen konnte er auch. Wann immer es ging kletterte Julian auf seinen Drachen und sie flogen hoch und weit und schnell.
Eines Tages geschah es, dass die Königin von einem bösen Drachen entführt wurde und keiner wusste wohin. Julian erfuhr es von den Leuten, die aufgeregt und ratlos im Schloss herumstanden. Er bekam einen Schock, schließlich hatte er auch einen Drachen. Die Leute starrten ihn schon böse an deswegen und Julian fasste den Entschluss, ein Abenteuer einzugehen. Er wollte es wagen und die Königin retten. Das war er seinem Drachen einfach schuldige, denn der war ein guter Drache und würde niemals eine Königin entführen.
Julian holte seinen Drachen heraus, kletterte auf dessen Rücken und sie flogen zu seinem Freund. Der wohnte ein bisschen weiter weg und hieß Joey.
Als der Freund die Tür aufmachte, schrie ihn Julian sofort mit schockierter Stimme an. Joey verstand kein Wort und konnte sich nicht vorstellen, was los war. "Beruhig dich" sagte er. "Beruhig dich, beruhig dich, ich kann dich nicht verstehen!" Julian holte tief Luft, trank einen Schluck Wasser, danach wurde er ruhiger und er fing an, die Geschichte von der Entführung zu erzählen.
Joey, der ihn nicht im Stich lassen wollte, holte sofort seine Karten und suchte seine Lieblingskarte heraus. Die anderen packte er ein. Joeys Lieblingskarte war der Scharfzahndrache Silber und konnte, wie Julians Drache, aus der Karte herauskommen. Fliegen konnte er natürlich auch.
Viele Tage flogen sie in der Welt herum, aber sie fanden die Königin nicht. Irgendwann landeten sie irgendwo, ohne zu wissen, wo sie waren. Sie gingen ein Stückchen weiter. Als sie an einen Wald kamen, waren da Fußspuren von einem Drachen. Die Fußspuren zeigten, dass der fremde Drache größer und stärker war. Sie folgten den Spuren und kamen zu einem Drachenschloss. Sie schlichen sich von Busch zu Busch immer näher. Dann betrachteten sie das Schloss ganz genau.
Ganz oben in der Spitze eines hohen Turmes entdeckten sie das Gefängnis, das nicht zerstört werden konnte. Hinter den vergitterten Fenstern sah man ganz klein die Königin, die dort stand und winkte und um Hilfe rief. Nun war es Joey, der den Kopf verlor und unbedingt sofort dort hinauf wollte, obwohl der Turm und alles unter Strom stand. .Aber Julian hielt ihn fest. "Beruhig dich" sagte er. "Beruhig dich, beruhig dich, du kannst da nicht hinaufklettern! Da sind zu viel Wachen!"
Also sahen sie sich um. Schon bald entdeckten sie den Hintereingang. Sie warteten eine Weile und dann kam eine Herde Schafe und ein Schäfer. Dem schlossen sie sich an. So kamen sie unbehelligt ins Schloss hinein. Der Schäfer trieb die Schafe in die Küche. Julian und Joey pirschten auf Umwegen zum Eingang des Turms. Verborgen in der hinteren Ecke des Eingangstorbogens stand ein kleiner böser Drache. Zum Glück hatten sie ihn rechtzeitig entdeckt, sonst wären sie voll in die Falle gelaufen. Joey kasperte herum und lenkte den kleinen bösen Drachen ab. Natürlich blieb der Drache nicht in seinem Eck stehen, natürlich kam es zum Kampf. Joey zog seinen Drachen und setzte den Silberstrahleffekt. Das war ein Laserstrahl, der den Drachen zum Platzen brachte und ihn besiegte.
Julian schlich sich unterdessen hinter ihm vorbei. Und siehe da, direkt hinter dem kleinen bösen Drachen hing der Schlüssel in einem durchsichtigen Kasten an der Wand und an dem Schlüssel hing ein Zettel und darauf stand:
Tür Nr. 1.
Der Schlüsselkasten war noch nicht einmal abgeschlossen. Julian nahm also den Schlüssel heraus, öffnete die Tür und genau in diesem Moment besiegte Joey den Drachen und gemeinsam schlüpften sie hindurch.
Der nächste Raum wurde gleich von zwei bösen kleinen Drachen bewacht. Dieses Mal konnte Joey aber nicht alle beide ablenken. Also musste Julian mitkämpfen. Als die beiden kleinen bösen Drachen angriffen, setzten die Freunde den Dracheneffekt gleichzeitig ein. Die Attacke war so stark, dass die beiden kleinen bösen Drachen auf der Stelle zerfetzt wurden. Julian und Joey durchsuchten den Raum und entdeckten einen Koffer, darin war ein Schlüssel und an dem Schlüssel hing ein Zettel und darauf stand:
Tür Nr. 2.
Die Tür war noch nicht ganz auf, als die beiden auch schon angegriffen wurden. Diesmal mussten sie es mit drei kleinen bösen Drachen aufnehmen. Es war ein schwerer Kampf und beinahe hätten sie verloren. Es gelang ihnen aber noch im letzten Augenblick, die Effektkraft ihrer Drachen zu fusionieren. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen, denn die drei kleinen bösen Drachen zerriss es derart, dass die Funken nur so blitzen. Es war fast wie an Silvester. Nachdem das Feuerwerk aufgehört hatte, war der Schlüssel Nr. 3 schnell gefunden.
Hinter der 3. Tür waren zwar keine Drachen, keine großen, keine kleinen, keine bösen und auch keine guten, sondern nur ein riesiger Berg mit rohem Fleisch. Da wussten sie, dass sie sich beeilen mussten, denn der Drache, der dies fressen sollte, würde bestimmt gleich zurückkommen. Sie rannten in einen Gang und in noch einen und noch einen, immer auf der Suche nach dem Gefängnis der Königin, denn mittlerweile waren sie ganz oben im Turm angekommen und hier irgendwo musste es doch sein. Aber sie fanden nichts und schlussendlich gelangten sie wieder in den Raum mit dem rohen Fleisch.
Die beiden sahen sich ratlos an. Was nun? so dachten beide und genau in diesem Augenblick kam der mächtige schwarze Drache angeflattert. Er war einfach durch die Mauern geflogen. Das war ein ganz übler Trick, darin waren sich Julian und Joey einig. Schnell holten sie die Drachen heraus und ließen sie durch die Mauer hinausfliegen. Der schwarze Drache jagte ihnen sofort nach, spuckte Feuer und schoss seinen schwarz-weißen Laserstrahl ab. Beinahe hätten beiden der Gold- und der Silberdrachen den Kampf verloren, aber dann geschah ein Wunder, denn Julian und auch Joey waren Engelskinder, denn beide wurden an einem Sonntag geboren. Im letzten Augenblick fusionierten ihre Drachen zu einem supermächtigen Gold-Silber-Scharfzahndrachen mit gewaltigen Flügeln und Gold-Silber-Laserstrahl-Effekt, der alles zerstören konnte. Der böse schwarze Drache bekam regelrecht einen Schock, wich ein Stück zurück und schrie: "Das kann doch nicht wahr sein, zwei Drachen werden zu einem!" Es war aber wahr und der supermächtige Gold-Silber-Scharfzahndrachen konnte den Angriff des schwarzen Drachen mit Leichtigkeit abwehren. Der Schwarze wurde schwächer und schwächer, löste sich in Rauch auf und verschwand, als hätte es ihn nie gegeben. Der Fusionsdrache der Drache zerteilte sich wieder in zwei normale Drachen. Die beiden Engelskinder freuten sich und umarmten sich. Sie vergaßen ganz, dass die Königin noch immer am Gefängnisfenster stand und um Hilfe rief. Es war der Scharfzahndrache Gold, der die beiden wieder an ihre Aufgabe erinnerte.