Harry schüttelte den Kopf.
»Dann lass es mich erklären. Der glücklichste Mensch aufder Erde könnte den Spiegel Nerhegeb wie einen ganz normalenSpiegel verwenden, das heißt, er würde in den Spiegel schauenund sich genau so sehen, wie er ist. Hilft dir das weiter?«Harry dachte nach. Dann sagte er langsam: »Er zeigt uns,was wir wollen ... was immer wir wollen ...«»Ja und nein«, sagte Dumbledore leise. »Er zeigt uns nichtmehr und nicht weniger als unseren tiefsten, verzweifeltstenHerzenswunsch. Du, der du deine Familie nie kennen gelernthast, siehst sie hier alle um dich versammelt. Ronald Weasley,der immer im Schatten seiner Brüder gestanden hat, sieht sichganz alleine, als bester von allen. Allerdings gibt uns dieserSpiegel weder Wissen noch Wahrheit. Es gab Menschen, die vordem Spiegel dahingeschmolzen sind, verzückt von dem, was siesahen, und andere sind wahnsinnig, geworden, weil sie nichtwussten, ob ihnen der Spiegel etwas Wirkliches oder auch nuretwas Mögliches zeigte.
Der Spiegel kommt morgen an einen neuen Platz, Harry, undich bitte dich, nicht mehr nach ihm zu suchen. Du kennst dichjetzt aus, falls du jemals auf ihn stoßen solltest. Es ist nicht gut,wenn wir nur unseren Träumen nachhängen und vergessen zuleben, glaub mir. Und nun, wie wär's, wenn du diesenbeeindruckenden Umhang wieder anziehst und ins Bettverschwindest?«Harry stand auf.
Harry starrte ihn an.
»Man kann nie genug Socken haben«, sagte Dumbledore.
»Wieder einmal ist ein Weihnachtsfest vergangen, ohne dass ichein einziges Paar Socken bekommen habe. Die Leute meinendauernd, sie müssten mir Bücher schenken.«Erst als Harry wieder im Bett lag, kam ihm der Gedanke,dass Dumbledore vielleicht nicht ganz die Wahrheit gesagt hatte.
Doch zugegeben, dachte er und schubste Krätze von seinemKopfkissen, es war doch eine recht persönliche Frage.