Sie sagten ihm nicht viel. Die abblätternden und verblassenden Goldlettern bildeten Wörter in Sprachen, die Harrynicht verstand. Manche Bücher hatten gar keinen Titel. Aufeinem Buch war ein dunkler Fleck, der Blut schrecklich ähnlichsah. Harry sträubten sich die Nackenhaare. Vielleicht bildete eres sich nur ein, vielleicht auch nicht, aber er glaubte, von denBüchern her ein leises Flüstern zu vernehmen, als ob sie wüssten,dass jemand hier war, der nicht hier sein durfte.
Irgendwo musste er anfangen. Er stellte die Laternevorsichtig auf den Boden und suchte entlang der unterstenRegalreihe nach einem viel versprechend aussehenden Buch. Eingroßer schwarz-silberner Band fiel ihm ins Auge. Er zog dasBuch mühsam heraus, denn es war sehr schwer, setzte es mitdem Rücken auf seine Knie und klappte es aufEin durchdringender Schrei, der ihm das Blut in den Aderngefrieren ließ, durchbrach die Stille - das Buch schrie! Harryschlug es zu, doch es schrie immer weiter, ununterbrochen, ineinem hohen und trommelfellzerreißenden Ton. Er stolperterückwärts und stieß seine Laterne uni, die sofort ausging. Inpanischer Angst hörte er Schritte den Gang draußenentlangkommen - er stopfte das schreiende Buch wieder insRegal und rannte davon. Just an der Tür traf er auf Filch. Filchsblasse, wirre Augen sahen durch ihn hindurch und Harry wichvor Filchs ausgestrecktem Arm zur Seite und rannte weiter, denKorridor hinunter, die Schreie des Buches immer noch in denOhren klingend.