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麦克白德语阅读 Kapitel 8
日期:2016-03-03 13:20  点击:288
Siebende Scene.
Verwandelt sich in ein Zimmer in Macbeths Schloß zu Inverneß.
 
Lady Macbeth tritt mit einem Brief in der Hand auf.
 
Lady ließt.
»Sie begegneten mir am Tage des Siegs, und aus der Erfüllung ihrer ersten Weissagung sah ich, daß sie mehr als Sterbliche wissen. Da ich vor Begierde brannte, mehr von ihnen zu erfahren, verschwanden sie. Ich stuhnd noch vor Erstaunen ausser mir, als Abgeordnete vom König ankamen, die mich Than von Cawdor grüßten, mit dem nemlichen Titel, womit zuvor diese Zauber-Schwestern mich begrüßt, und durch einen dritten Gruß mir noch angezeigt hatten, daß ich dereinst König seyn sollte. Dieses hab ich nöthig erachtet, dir zu entdeken, theureste Genoßin meiner Grösse, damit du deinen Antheil an meiner Freude nicht verliehrest, wenn du länger unwissend wärest, was für eine Grösse dir versprochen ist. Leg' es an dein Herz, und lebe wohl.« – – Glamis bist du und Cawdor – – und sollst seyn, was dir versprochen worden. Und doch fürcht ich deine Gemüthsart, es ist zuviel Milch, zuviel mildes Wesen darinn, um den nächsten Weg einzuschlagen. Du bist nicht ohne Ehrgeiz; du möchtest groß seyn; aber nicht durch schlimme Mittel. Du möchtest gewinnen was dir nicht gehört, und doch nicht falsch spielen; du wünschest nicht daß es ungethan bleibe, aber du scheuest dich es selbst zu thun. Eile, eile herbey, damit ich meinen Geist in dein Ohr giessen, und durch die Tapferkeit meiner Zunge alle diese Gedanken von dir abtreiben könne, die dich von dem goldnen Zirkel zurükscheuchen, womit das Schiksal und übernatürliche Mächte dich gerne bekrönen möchten.
 
Ein Courier tritt auf.
 
Was bringt ihr für Nachrichten?
 
Courier. Der König kommt auf diese Nacht hieher.
 
Lady. Du bist nicht klug, das zu sagen; ist dein Herr nicht bey ihm? und würd' er, wenn es so wäre, nicht, der Anstalten wegen, hieher geschikt haben?
 
Courier. Mit Euer Gnaden Erlaubniß, es ist wie ich sage; unser Than ist im Anzug; er hat einen von meinen Cameraden vorausgeschikt, der, beynahe athemloß, kaum noch soviel hatte, daß er seinen Auftrag ausrichten konnte.
 
Lady. Sorgt für ihn; er bringt eine grosse Zeitung. (Der Courier geht ab.) Der Rabe selbst würde mir lieblich singen, der mir Duncans fatale Ankunft unter meine Zinnen krähen würde. Kommt izt, ihr Geister alle, deren Geschäft es ist tödliche Gedanken einzuhauchen, kommt und entweibet mich hier; füllt mich vom Wirbel bis zum Zehen Topfeben mit Grausamkeit an; macht mein Blut dik, verstopft die Zugänge der Reue, daß keine Stiche der wiederkehrenden Natur mein gräßliches Vorhaben erschüttern, noch zwischen den Gedanken und seine Vollziehung treten! Kommt in meine weiblichen Brüste, und macht meine Milch zu Galle, ihr mördrischen Geister, wo ihr immer in unsichtbaren Gestalten auf das Verderben der Menschen laurt – – Komm, dike Nacht! und hülle dich in den schwärzesten Dampf der Hölle, damit mein scharfer Dolch die Wunde nicht sehe, die er macht, noch der Himmel durch den Vorhang der Finsterniß guke, und ruffe: Halt, halt! – –
 
Macbeth tritt auf.
 
Grosser Glamis! würdiger Cawdor! (Sie umarmt ihn.) Grösser als beydes durch den Gruß der auf diese folgte! Dein Schreiben hat mich aus dieser armseligen Zeit hinweggerükt, und ich fühle im Gegenwärtigen schon das Künftige.
 
Macbeth. Theurste Liebe, Duncan kommt diese Nacht hieher.
 
Lady. Und wenn geht er wieder?
 
Macbeth. Morgen, wie er sich vorgesezt hat.
 
Lady. O nimmer soll die Sonne diesen Morgen sehn! Euer Gesicht, mein Than, ist wie ein Buch, worinn man gefährliche Dinge lesen könnte. Heißt euer Gesicht aussehen, wie es die Zeit erfordert; traget freundlichen Willkomm in euern Augen, auf eurer Zunge, in eurer Hand; seht wie die unschuldige Blume, aber seyd die Schlange unter ihr. Geht, und sorget für die Aufnahme dessen der kommen soll, und überlasset meiner Sorge das grosse Geschäfte dieser Nacht, welches allen unsern künftigen Tagen und Nächten die ungetheilte und unumschränkte Herrschaft geben soll.
 
Macbeth. Wir wollen mehr davon reden.
 
Lady. Seht nur heiter aus; Furcht ist immer ein Hinderniß des Glüks; überlaßt alles andre mir.
 
(Sie gehen ab.) 

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