(Hamlet tritt auf.)
Hamlet. Izt könnt' ich's am füglichsten thun, izt da er betet, und izt will ich's thun – – so fährt er doch gen Himmel – – Und das sollte meine Rache seyn? Das würde fein lauten! – – Ein Bösewicht ermordet meinen Vater, und davor schik ich sein einziger Sohn, diesen nemlichen Bösewicht gen Himmel – – O, das wäre Belohnung nicht Rache! Er überfiel meinen Vater unversehens, bey vollem Magen, mit allen seinen in voller Blüthe stehenden Sünden – – und wie es nun um ihn steht, weiß allein der Himmel – – Unsern Begriffen nach übel genug. Wär ich also gerochen, wenn ich ihm in dem Augenblik wegnähme, da sich seine Seele ihrer Schulden entladen hat, da sie zu diesem Uebergang geschikt ist? – – Hinein, mein Schwerdt; du bist zu einem schreklichern Dienst bestimmt! Wenn er betrunken ist und schläft, oder im Ausbruch des Zorns, oder mitten in den blutschänderischen Freuden seines Bettes, wenn er spielt, flucht, oder sonst etwas thut, das keine Hoffnung der Seligkeit übrig läßt, dann gieb ihm einen Stoß, daß er seine Beine gen Himmel streke, indem seine schwarze Seele zur Hölle fährt – – Meine Mutter wartet auf mich – – eine Arzney, die zu nichts dient, als eine unheilbare Krankheit zu verlängern.
(Er geht ab.)
(Der König steht auf, und tritt vorwärts.)
König. Meine Worte fliegen auf, meine Gedanken bleiben zurük; und Worte ohne Gedanken langen nie im Himmel an.