Das Lächeln war aus Riddles Gesicht gewichen und erschaute Harry mit einem sehr hässlichen Blick an.
»Dumbledore ist durch mein bloßes Gedächtnis aus diesemSchloss vertrieben worden«, zischte er.
»Er ist nicht so fern, wie du glauben möchtest!«, erwiderteHarry. Er sprach so dahin, um Riddle Furcht einzujagen, ohnezu glauben, dass es stimmte -Riddle öffnete den Mund, doch dann erstarrte er.
Von irgendwoher kam Musik. Riddle wirbelte herum undstarrte durch die leere Kammer. Die Musik wurde lauter. Eswar unheimliche Musik, sie ließ einen erschaudern, als wäresie nicht von dieser Welt; Harrys Nackenhaare sträubten sichund sein Herz fühlte sich an, als wolle es auf die doppelteGröße anschwellen. Dann, als die Musik einen so hohen Tonerreicht hatte, dass Harrys Rippen erzitterten, brachen hochoben an der Säule neben ihm Flammen aus.
Ein scharlachroter Vogel, groß wie ein Schwan, tauchte ausden Flammen auf und zwitscherte seine unheimliche Musikder gewölbten Decke entgegen. Er hatte einen golden schimmerndenSchweif, lang wie der eines Pfaus, und leuchtendgoldene Krallen, die ein zerlumptes Bündel trugen.
Eine Sekunde später schwebte der Vogel geradewegs aufHarry zu. Er ließ das zerlumpte Ding vor seine Füße fallen undlandete dann schwer auf seiner Schulter. Während der Vogelseine großen Flügel faltete, sah Harry hoch und erkannte einenlangen, scharfen goldenen Schnabel und ein perlenesschwarzes Auge.
Der Vogel hörte auf zu singen. Er saß still und wärmend anHarrys Wange und starrte unverwandt Riddle an.
»Das ist ein Phönix ...«, sagte Riddle misstrauisch zurückstarrend.