»Wir reden jetzt«, sagte Riddle immer noch breit lächelndund steckte Harrys Zauberstab in die Tasche.
Harry starrte ihn an. Etwas sehr Merkwürdiges ging hier vor...
»Was ist mit Ginny passiert?«, fragte er langsam.
»Nun, das ist eine interessante Frage«, sagte Riddle vergnügt.
»Und eine ziemlich lange Geschichte. Ich denke, dereigentliche Grund, warum Ginny hier liegt, ist, dass sie ihrHerz ausgeschüttet und all ihre Geheimnisse einem unsichtbarenFremden verraten hat.«»Wovon redest du?«, sagte Harry.
»Vorn Tagebuch«, sagte Riddle. »Meinem Tagebuch. Diekleine Ginny hat Monat für Monat darin geschrieben und mirall ihre jämmerlichen Sorgen und ihr Herzeleid anvertraut -wie ihre Brüder sie triezen, wie sie mit gebrauchten Umhängenund Büchern zur Schule kam, und dass -« Riddles Augenfunkelten - »und dass sie nicht glaubt, der berühmte, gute,große Harry Potter würde sie jemals mögen ...«Während er sprach, wandte Riddle die Augen keinen Momentlang von Harrys Gesicht. Etwas Hungriges lag in seinemBlick.
»Es war sehr langweilig, den albernen kleinen Sorgen eineselfjährigen Mädchens zu lauschen«, fuhr er fort. »Doch ichwar geduldig. Ich schrieb zurück, ich zeigte Mitgefühl, ich warnett. Ginny hat mich einfach geliebt. Keiner versteht michbesser als du, Tom ... Ich bin so froh, dass ich mich diesemTagebuch anvertrauen kann ... Es ist wie ein Freund, den ichin der Tasche herumtragen kann ...«Riddle lachte. Es war ein hohes, kaltes Lachen, das nicht zuihm passte und Harry die Nackenhaare zu Berge stehen ließ.