Hörverstehen: TexteTeil I: Ein Schülerreferat zum Thema „Biorhythmus“ (etwa 755 Wörter)
Ich habe ein Referat zum Thema „Biorhythmus“ vorbereitet und möchte euch einigeZusammenhänge darstellen.
Biorhythmus - was ist das? Vereinfacht kann man sagen, dass das so etwas wie die „innereUhr“ von Lebewesen ist.
Gucken wir erst einmal in die Wissenschaftsgeschichte: Nach der „inneren Uhr“ sindWissenschaftler nämlich schon seit drei Jahrhunderten auf der Suche. Bereits im Jahr 1729beobachtete ein französischer Forscher, wie eine Blume auf der Fensterbank ihre Blüten morgensöffnete und abends schloss. Die Pflanze hielt ihren Rhythmus auch bei, als der Forscher sie in einendunklen Schreibtisch stellte. Wie lässt sich das erklären? Offenbar, so folgerte er, wird die Stellungder Blütenblätter – also offen oder geschlossen – nicht vom Sonnenlicht beeinflusst. Und so ist estatsächlich: Die Pflanzen beginnen schon vor Sonnenaufgang damit, ihren Stoffwechsel soumzustellen, dass sie sofort beim ersten Lichtstrahl bereit sind, Energie zu gewinnen.
Auch Menschen haben solch eine biologische Uhr. Wir alle kennen das: Da wird man nachmittagsum drei regelmäßig müde, egal ob man nachts gut geschlafen hat oder ob man gerade ein üppigesMittagessen verspeist hat. Ihr kennt das sicher auch von Partys: Irgendwann, mitten in der Nacht,kommt der tote Punkt. Dann wird man endgültig müde und beginnt zu frieren.
Sicher habt ihr auch schon mal von „Eulen-“ und „Lerchen-Typen“ gehört. Als „Eulen“ bezeichnetman Menschen, die bis spät nachts aktiv sind. Sie stehen morgens nicht so gern früh auf und sinddann meistens auch noch ziemlich schläfrig. „Lerchen“ sind Menschen, die abends früher schlafengehen, morgens früh aufstehen und sich dann sofort topfit fühlen. Dies ist keine Frage derLebenseinstellung, sondern hängt von einem Rhythmus ab, der von Hormonen gesteuert wird. Dashat man in den 70er-Jahren in zahlreichen Untersuchungen herausgefunden. Schlafforscher habendamals Freiwillige beobachtet, die isoliert wurden. Sie lebten Wochen lang ohne Tageslicht, ohneUhr und ohne Kontakt zur Außenwelt. Das Erstaunliche: Alle Versuchspersonen behielten soungefähr ihren Rhythmus bei. Sie schliefen nachts, wachten morgens auf und hielten nachmittagsein kleines Nickerchen. Für die Forscher war dies der Beweis dafür, dass die Menschen nach einemtäglich ungefähr gleich bleibenden Rhythmus leben.
Aber woher weiß unser Organismus eigentlich, wie spät es ist? Dieser Frage geht dieChronobiologie nach. Chronobiologie – das ist die Wissenschaft, die Lehre von der biologischenUhr. So glauben die Wissenschaftler an der Universität München, dass jede einzelne Körperzelle soein zeitliches Programm besitzt. Also gibt es im Grunde genommen nicht EINE innere Uhr, sondernbei Unmengen von Zellen im Körper Billionen von Zell-Uhren. Die funktionieren in einem24-Stunden-Rhythmus. Damit all diese Zell-Uhren den gleichen Rhythmus haben, ist ein Taktgebernotwendig. Und der sitzt in unserem Gehirn: Da gibt es einen bestimmten Nervenkern, der –ähnlich wie ein Dirigent in einem Orchester – den Takt angibt. Dieser Nervenkern reagiert auf dasTageslicht und passt die Zelluhren entsprechend an.
1Ich gebe euch mal ein Beispiel zur Verdeutlichung: Wenn es dunkel wird, dann bildet der Körperdas Hormon Melatonin. Das macht müde und bereitet somit den Schlaf vor. Ab etwa drei Uhrnachts reduziert der Körper die Melatoninproduktion und beginnt stattdessen mit der Bildung desHormons Cortisol. Cortisol mobilisiert die Energien. Bei den Frühaufstehern, den „Lerchen“, setztdiese Umstellung von der Melatonin-Produktion auf die Cortisol-Produktion etwas früher ein,während es bei den Nachtschwärmern, den „Eulen“ ein bisschen länger dauert, bis sie auf dasTagesprogramm umschalten.
Für die Gesundheit des Menschen ist es wichtig, dass er seinen Rhythmus insgesamt einhält. Werviel quer durch die Welt reist oder über Jahre im Schichtdienst arbeitet, der tut seinem Körpernichts Gutes an. Dazu zwei Beispiele: Wenn eine Krankenschwester sich auf den Weg zumNachtdienst macht, signalisieren ihre Hormone ihr Schlafenszeit. Aber sie muss wach bleiben. Oderfür einen Geschäftsreisenden steht nach einer langen Flugreise der erste Gesprächstermin auf demPlan, obwohl nach seiner inneren Uhr eigentlich Schlafen an der Reihe wäre.
Warum ist es denn so wichtig für den Körper, dass der Biorhythmus eingehalten wird? Nun, dieWissenschaft hat auch dazu einiges herausgefunden. Bestimmte Heilungsprozesse undReparaturvorgänge des Körpers sind nämlich tageszeitlich geregelt. Und zwar laufen sie währendder Nacht ab. Da werden zum Beispiel die Sinneszellen des Auges erneuert, Heilungsprozesse inder Leber laufen ab, usw. Denn nur nachts bildet der Körper die Hormone, die zur Erneuerung derZellen wichtig sind. Das sollte man bedenken: Wer dieses System auf Dauer missachtet, dergefährdet seine Gesundheit.
Zwar ist es eine uralte Weisheit, dass wir auf unseren Körper hören sollen. Aber nun hat es auch dieWissenschaft bewiesen: Wer auf seinen Biorhythmus achtet, der kann ein ausgeglicheneres,erfolgreicheres und gesünderes Leben führen.
Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit.
Teil II: Nachrichten der Deutschen Welle1. Zehntausende Oster-Pilger in Rom und JerusalemPapst Benedikt XVI. hat sich in der Ostermesse besorgt über die Lage in einigen Teilen Afrikasund einigen anderen Regionen der Welt geäußert. Im sudanesischen Darfur sowie in denbenachbarten Ländern herrsche eine unterschätzte humanitäre Lage, sagte das Oberhaupt derkatholischen Kirche. Auch die Gewalt in der Demokratischen Republik Kongo und in Somaliabrachte er vor zehntausenden Gläubigen auf dem Petersplatz zur Sprache. Den traditionellenSegen „Urbi et Orbi“ –Der Stadt und dem Erdkreis – erteilte der Papst in 62 Sprachen. Auchin der Grabeskirche in Jerusalem haben Tausende Pilger mit dem lateinischen PatriarchenSabbah Ostern gefeiert. In seiner Predigt forderte dieser erneut ein schnelles Ende desNahost-Konfliktes.
2. Deutsche Bischöfe betonen zu Ostern Chance auf NeubeginnDie beiden großen Kirchen in Deutschland haben dazu aufgerufen, das Osterfest für einenNeuanfang zu nutzen. Kardinal Karl Lehmann, betonte im Mainzer Dom, auch wer tief2schuldig geworden sei, solle ein neues Leben beginnen dürfen. Die Zuwendung Gottes zu allenMenschen sei stärker als Sünde und Tod. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche,Bischof Wolfgang Huber, bezeichnete im Berliner Dom die Auferstehung Christi als Zeichender Hoffnung, mit der die Christen die Überwindung von Angst und Niedergeschlagenheitfeierten.
3. Sieben NATO-Soldaten sterben in AfghanistanDurch einen Bombenanschlag sind in der südafghanischen Provinz Helmand sechsNATO-Soldaten getötet worden. Wie die Allianz in Kabul mitteilte, explodierte der Sprengsatz,als die Soldaten mit ihrem Fahrzeug vorbeifuhren. Das kanadische Verteidigungsministeriumbestätigte, dass es sich bei den Opfern um Landsleute handele. Bereits zuvor hatte die NATOeinen toten Soldaten durch einen anderen Anschlag im Süden des Landes gemeldet.
4. Fortschritt bei Gefangenenaustausch mit PalästinensernKnapp zehn Monate nach der Entführung des israelischen Soldaten Gilad Schalit impalästinensischen Gazastreifen gibt es neue Hoffnung auf eine Lösung des Konfliktes.
Israelische Medien berichteten von Fortschritten bei den Verhandlungen. So hätten dieEntführer der Regierung über ägyptische Vermittler eine Liste mit den Namen von bis zu 1.000Gefangenen zukommen lassen, die im Austausch gegen Schalit freikommen sollen.
5. Neue Gewalt im IrakBei neuerlichen Gewalttaten sind im Irak mehr als 20 Menschen getötet und viele weitereverletzt worden. In der südlich von Bagdad gelegenen Stadt Mahmudijah zerstörte einSprengsatz ein Wohngebäude und tötete mindestens 17 Personen, wie örtliche Sicherheitskräftemitteilten. Die US-Armee nahm unterdessen in Bagdad nach eigener Darstellung ein ranghohesMitglied des Terrornetzwerkes 'El Kaida' fest.
6. ETA bietet Gewaltverzicht unter BedingungenDie baskische Untergrundorganisation ETA hat der spanischen Regierung einen Gewaltverzichtangeboten. Bedingung dafür sei ein Stopp von Polizeiaktionen der Madrider Zentralregierungim Baskenland, ließ die ETA in einem Zeitungsinterview erklären. Der Chef der verbotenenBaskenpartei Batasuna, Arnaldo Otegi, bezeichnete das Angebot als große Gelegenheit.
7. Harte Worte im ukrainischen MachtkampfIm ukrainischen Machtkampf hat Präsident Juschtschenko seinen Widersacher undRegierungschef Viktor Janukowitsch scharf angegriffen. Das Abwerben von Abgeordneten derOpposition sei der erste Schritt in Richtung einer Machtergreifung gewesen, sagte er in einerFernsehansprache. Solche Macht werde unkontrollierbar, und deshalb sei die von ihmangeordnete Auflösung des Parlaments notwendig gewesen, sagte Juschtschenko weiter.
Janukowitsch erwähnte den ukrainischen Machtkampf in seiner eigenen Oster-Ansprachedagegen nur am Rande.
8. Ostermarschierer protestieren gegen BombodromMit einem Ostermarsch haben Tausende von Kriegsgegnern auch in diesem Jahr wieder gegendie geplante militärische Nutzung des so genannten 'Bombodroms' bei Wittstock inNordbrandenburg protestiert. Brandenburgs Ministerpräsident Platzeck appellierte dabei an3Verteidigungsminister Jung, auf die Nutzung des ehemaligen sowjetischen Militärgeländes alsTruppenübungsplatz für die Bundeswehr zu verzichten. Das Gelände sei längst zum Symbol fürdie blockierten Chancen einer gebeutelten Region geworden.