"Maus" nannten die Kinder die weiße Maus, die ihnen onkel Norbert geschenkt hatte. Maus wohnte in einem alten Vogelkäfig, aber tagsüber durfte sie heraus und ließ sich streicheln. Da hieß es freilich, gut auf Schnurr, den Kater, zu achten, denn auch er hatte Mäuse gern.
Maus mochte Schnurr überhaupt nicht. Nein, sie begann zu zittern, wenn es dem Kater gelang, nur in ihre Nähe zu kommen. Als ob der Kerl nicht ohnehin genug Futter bekam! Mußte er auch noch eine kleine weiße Maus ängstigen? Du lieber Himmel, er mußte wirklich. Alle seine Vorfahren hatten Mäuse gejagt, das war so ihre Art.
Eines Tages waren Schnurr und Maus ganz allein zu Hause, und die Kinder hatten vergessen, die Käfigtüre zu schließen. Schnurr hatte das sofort bemerkt, Schnurr schlich sich an, Schnurr steckte seinen dicken Kopf durch die Tür und konnte weder vor noch zurück. Maus, die in die entfernteste Ecke des Käfigs geflüchtet war und beinahe vor Schreck gestorben wäre – Maus aber konnte gerade noch durch zwei Gitterstäbe entkommen.
Schnurr jedoch war für viele Stunden gefangen, und wenn man den Kindern glauben darf, dann hat der Kater von nun an einen ganz weiten Bogen um den Käfig von Maus gemacht.