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德语DSH模拟试题二
日期:2010-03-08 16:26  点击:91

Universitaet Heidelberg


Internationles Studienzentrum DSH extern(Peking)

Ueber den Begriff Fremdsprache?

Nehmen wir an, ich beobachte an einem anderen Menschen eine Reihe von Merkmalen,druch die er sich von mir unterscheidet.Er sieht beispielsweise anders aus,er gruesst anders und laechelt zu anderen Zeiten als ich,er kleidet sich anders und wohnt anders,er isst andere Speisen und trinkt andere Getraenke,und zu allem Ueberfluss spricht er noch eine andere Sprache,so dass ich ihn nicht verstehen kann.Muss ich dann aus der Summe all dieser Andersheiten die Folgerung ziehen:er ist ein Fremder Nun,wenn tatsaechlich eine solche Haeufung von Merkmalen der Andersheit zustande kommt,dann ist diese Folgerung wohl zwingend.Aber andererseits ist nicht zu uebersehen,dass wir normalerweise keineswegs von jedem einzelnen Merkmal der Andersheit in der gleichen Weise zu einem Fremdheitsurteil kommen.


So koennen wir etwa feststellen,dass die Merkmale der Andersheit,die zwischen Mann und Frau bestehen,in der Regel nicht als Signale der Fremdheit,sondern der moeglichen Attraktion interpretiert werden.Das gleiche gilt fuer jene Eigenschaften,durch die sich die Generationen unterscheiden,vom Kind ueber den Jugendlichen un den erwachsenen Menschen bis hin zum Greis und zur Greisin.Auch dise ueberaus starken Merkmale der Andersheit werden nicht als Signale der Fremdheit interpretiert,wenigstens nicht in der Familie,die ja gerade im Zusammenleben der verschiedenen Generationen besteht.

Wir koennen also feststellen,dass Fremdheit nicht notwendig aus der Andersheit folgt und erst durch Interpretation aus ihr entsteht.Fremdheit,so koennen wir zusammenfassend sagen,ist eine spezielle Interpretation der Andersheit.

Wie ist es nun,wenn wir die elementare Erfahrung mache,dass der andere Mensch,mit dem wir uns verstaendigen wollen,eine andere Sprache spricht?Er spricht,so sagen wir sofort,eine Fremdsprache.Wahrscheinlich ist dies eine menschliche Grund-und Grenzerfahrung,bei der Andersheit und Fremdheit zusammenfallen,wenigstens auf den ersten Blick.Menschen,die miteinander sprechen wollen,aber nicht miteinander sprechen koennen,sind sich in einer Weise fremd.die durch keine Anziehungskraft und nicht einmal durch eine grosse Sympathie spontan aufgehoben werden kann-eine deprimierende Erfahrung.

Immerhin:So sehr die Andersheit einer Sprache auch als Fremdheit empfunden werden mag,so leicht-ja,ganz gewileicht im Vergleich zu den meisten anderen Merkamalen der Andersheit und Fremdheit-laesst sich diese Fremdheit auch ueberwinden.Denn man kann Fremdsprachen bekanntlcih lernen.Das erfordert einige Anstrenungen,vielleicht sogar erhebliche Anstrengungen,aber diese Muehe lohnt sich,da ja das Ziel,eine fremde Sprache(fast) wie die eigene zu sprechen,grundsaetzlich erreichbar ist.Gerade dort also,wo uns die Andersheit am unmittelbarsten als Fremdheit entgegentritt,ist sie auch am leichtesten zu ueberwinden,wenigstens im Prinzip.

(nach:H.Weinrich,Wege der Sprachkultur.Stuttgart 1985.S.195 ff.)

 

Wortangaben:

s Merkmal(Zeile 1)-e Eigenschaft,s Kennzeichen,Charakteristikum

e Attraktion(12)-e Anziehung(skraft)

e nterpretation(18)-e Deutung,Erklaerung

 

Aufgaben:Bitte antworten Sie in ganzen Saetzen und mit eigenen Worten.


1.a)Wie wuerden Sie den Bedeutungsunterschied zwischen anders?


Und fremd erklaeren?

b)Erklaeren Sie den Ausdruck: Haeufung von Merkmalen?

2. Inwiefern ist laut Text die Andersheit einer Sprache leichter zu ueberwinden als andere Unterschiede?

3. Erlaeutern Sie den Satz: So koennen wir etwa feststellen,dass…nicht als


Signale der Fremdheit,sondern der moeglichen Attraktion interpretiert


werden?Zeilen 10-12)

Textproduktion

4. Stimmen Sie mit dem Autor darin ueberein,dass eine andere Sprache das


entscheidende Kriterium fuer den Eindruck der Fremdheit ist oder finden Sie


andere Merkmale wichtiger?
 


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