Hoch vom Morgen kömmt er, wo gen Himmel ragen
Lebensbäume, wo die Blumenquellen
Niederrieseln durch der Felsen Moos –
Und eilt hin nach Abend, wo die Wellen
Donnergaleonen tragen
Brausend über der Korallen Schoos.
Was zur Rechten ihm, und was zur Linken raget,
Was in Norden und in Süden weilet,
Jenseits der Gestad', in stiller Ruh',
Sieht er nicht; denn immer vorwärts eilet
Er, wohin es nimmer taget,
Der geheimnißvollen Tiefe zu.
Ach! auch meinem Leben, ähnlich diesem Flusse,
Ward ein abwärts sinkend Bett gegraben.
Vorwärts muß ich, schneller stets hinab –
Nur, was kömmt und schwindet, darf ich haben;
Unbekannt mit dem Genusse
Gleit' ich unaufhaltsam in das Grab.