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德语听力:历史上的今天2012.10.24-Virginia Woolfs "Ein eigenes Zimmer" erscheint
日期:2013-08-30 09:45  点击:2

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Was hindert eine Frau daran, Schriftstellerin zu werden? Virginia Woolf beschrieb die Lage kreativer Frauen in einem Buch und wusste, wie es besser geht. Am 24. Oktober 1929 erschien "Ein eigenes Zimmer".
 

Ein Sturz vom Pferd brachte der Tante den Tod. Der Nichte sicherte deren Erbe eine gewisse Unabhängigkeit für ihr schriftstellerisches Schaffen. Denn vom Verkauf ihrer Bücher konnte auch eine Virginia Woolf nicht leben. Zwar wurden Autorinnen zu Beginn des 20. Jahrhunderts nicht mehr sozial geächtet, doch mit der Chance, so erfolgreich wie ihre männlichen Kollegen zu werden, war es nicht  weit her. Mochte sich auch die Lage der Frauen entscheidend gebessert haben - sie hatten sich mühsam freie Berufswahl erkämpft, die Erlaubnis, eigenen Besitz zu haben und politisch mitreden zu dürfen -, so blieb doch noch viel zu tun. Kein Wunder, dass es das besondere Anliegen der Feministin, Schriftstellerin und Verlegerin Virginia Woolf war, das Selbstbewusstsein der Frauen zu wecken und sie für die Aufgaben der Emanzipationsbewegung zu stärken.
 
Haus-Frauendasein
Ihre Gedanken zum Thema Gleichberechtigung trug Virginia Woolf unter dem Titel "Frau und Literatur" an der Cambridge University vor. Hier jedenfalls durften Frauen schon studieren. Allerdings mussten sie damals noch in abgetrennten Bereichen des Hörsaals sitzen. Ein akademischer Abschluss wurde ihnen verwehrt.
 
Diese Vorträge aus dem Jahr 1928 fasste Virginia Woolf in erweiterter Form zu einem Buch zusammen. Dessen Erstausgabe ist am 24. Oktober 1929 bei Hogarth Press, dem von Virginia und Leonard Woolf gegründeten Verlag, erschienen. Bereits der Titel war Programm: "Ein eigenes Zimmer " - im Original "A Room of One’s Own". Denn obwohl Frauen Jahrhunderte lang auf ein Haus-Frauendasein beschränkt waren, besaßen sie keinen eigenen Raum und damit keine Möglichkeit zum ungestörten Rückzug. Keine Privatsphäre also, um sich zu regenerieren, zu lesen, eigenen Gedanken nachzuhängen und darüber zu schreiben. 
 
"A Room of One’s Own" verkaufte sich schon damals außergewöhnlich gut. Dass diese schmale Essay-Sammlung zur Bibel der Frauenbewegung der 1960er und 70er-Jahre werden sollte und die Autorin zur Ikone des modernen Feminismus, konnte damals wohl niemand voraussehen.
 
Mann in doppelter Größe
Virginia Woolfs grundlegende Forderung war: Wenn ein weibliches Wesen Literatur produzieren will, so muss es ein eigenes Zimmer haben, um arbeiten zu können. Unter dem eigenen Raum verstand die Autorin aber auch die äußeren Räume, Bereiche, die bislang von Männern dominiert wurden: Politik, Wissenschaft und Kulturproduktion. Dazu ihre lautstarke Klage: die Armut ihres Geschlechts. Materielle Unabhängigkeit aber ist langfristig nur durch eine qualifizierte Schul- und Berufsausbildung gesichert.
 
Die Aufgabe der Autorinnen ist es nun, ein wirklichkeitsnahes Frauenbild zu kreieren und fernab von überlieferten Rollenklischees "die Anhäufung nie beschriebenen Lebens" literarisch zu nutzen. Vor allem aber dürfen weibliche Wesen nicht länger als Spiegel dienen, die "die Gestalt des Mannes in doppelter Größe wiedergeben".
 

Um die Verdammung aller Männer ging es Virginia Woolf aber nicht. Sie war der Meinung, dass ein vollkommener Mensch - und Autor - ohnehin androgyn sein müsse. Und das hieß, zur geistigen Verschmelzung aller männlichen und weiblichen Anteile fähig zu sein. In ihrem Roman "Orlando" hat  sie dieses Ideal phantasievoll umgesetzt. Die Titelfigur besitzt nämlich die Fähigkeit, in mehreren Leben, zu unterschiedlichen Zeiten das Geschlecht zu wechseln. 


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