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中文小说德语版:《兄弟》(Brüder)余华-107
日期:2013-08-22 10:20  点击:1
  Song Fanping stellte den Schrank auf, befestigte die Bettlatten und nagelte die Dielen wieder fest, während Glatzkopf-Li und Song Gang die Wäsche in den Schrank einordneten. Als wäre das Licht plötzlich wieder angegangen, lächelte der Vater jetzt wieder und brachte, ohne die Arbeit zu unterbrechen, auch die Kinder mit allerlei spaßigen Bemerkungen zum Lachen. Mittags war alles wieder ordentlich und sauber - sogar sauberer als vorher. 
  Nachdem die drei sich den Schweiß von der Stirn gewischt, sich den Staub von den Kleidern geklopft und ihre Haare vor dem Spiegel gekämmt hatten, wollten sie endlich zu ihrem Ausflug aufbrechen. Als sie jedoch die Tür öffneten, standen sieben oder acht Mittelschüler mit roten Armbinden davor, unter ihnen die drei, die Glatzkopf-Li und Song Gang die Plaketten mit dem Porträt des Vorsitzenden Mao weggenommen hatten. Die beiden Jungen wurden ganz aufgeregt, als sie sie erkannten. »Papa, das sind die drei, die unsere Plaketten geklaut haben! Du musst mit ihnen schimpfen!«, bestürmte Song Gang den Vater. Glatzkopf-Li schrie die drei Mittelschüler an: »Gebt sie wieder her! Gebt uns die Plaketten wieder!« 
  Die Plakettendiebe schoben die beiden Kleinen höhnisch lachend zur Seite, und der langhaarige Sun Wei informierte Song Fanping: »Wir sind die Rote Garde und machen jetzt eine Haussuchung!« 
Mit einem Lächeln erwiderte Song: »Bitte schön! Kommt rein!« Glatzkopf-Li und Song Gang war es ein Rätsel, warum der Vater auch vor diesen Rotgardlern, die nun unter großem Getöse in das Haus einfielen wie ein Bienenschwarm, so katzbuckelte. Im Nu waren der eben wieder aufgestellte Schrank erneut umgekippt, die neu aufgelegten Latten aus den Betten wieder herausgerissen, die frisch genagelten Dielen abermals hochgestemmt und die so sorgfältig gefalteten und eingeordneten Kleidungsstücke wieder überall verstreut. Während aber die Leute aus Song Fanpings Schule, die am Morgen auf ebendiese Weise das Haus auf den Kopf gestellt hatten, jedes Buch und jedes Blatt Papier untersucht hatten, ob da nicht irgendwo ein Grundbrief versteckt wäre, erinnerten diese Rotgardler eher an Wölfe, die in den Schafstall, oder Hunde, die in den Hühnerstall eingedrungen sind. Sie schmetterten das Geschirr und die Töpfe auf den Boden, zerbrachen die Essstäbchen und stopften sich während der ganzen »Haussuchung« die Taschen voll mit Dingen, die ihnen brauchbar erschienen, wobei sie sich ungeniert darüber austauschten, was sie gerade erbeutet hatten. 

 


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