"Hallo Kartoffelchen" sagte Mama Kartoffel, als die Tür ihres Fliegenpilzes aufging. Ein kleiner blauer Kartoffel kam herein. "Hallo Mama" sagte er leise und traurig. Mama Kartoffel fragte Kartoffelchen "Was ist denn los, warum bist du so traurig?". Kartoffelchen antwortete immer noch leise "nichts". "Es ist doch was, sonst bist du doch nicht so traurig" sagte Mama Kartoffel beruhigend. "Nein" sagte Kartoffelchen und verschwand in seinem Zimmer. "Mh" machte Mama Kartoffel fragend und suchte in ihrem Küchenschrank nach Essbaren. Dann fing sie an, Essen zu kochen.
Kartoffelchen setzte sich auf sein Bett und schmollte. Was war wohl mit ihm los?
Mama Kartoffel rief Kartoffelchen zum Essen. Kartoffelchen ging die Treppe runter und in die Küche. "Was gibt es denn?" fragte Kartoffelchen. "Erdbeersuppe mit Himbeerstücken" antwortete Mama Kartoffel. "Lecker" sagte Kartoffelchen. Beim Essen fragte Mama Kartoffel "Was war denn vorhin los?". "Wie schon gesagt - nichts" antwortete Kartoffelchen leise. Da ging die Tür vom Fliegenpilz auf und ein großer Kartoffel kam herein. "Hallo Papa!" rief Kartoffelchen. "Warum kommst du denn so spät" fragte Mama Kartoffel Papa Kartoffel. "Ich stand im Stau" antwortete Papa Kartoffel und setzte sich mit an den Tisch. Mama Kartoffel gab Papa Kartoffel einen Teller und machte ihm zwei Kellen Erbeersuppe drauf. "Danke" sagte Papa Kartoffel. Kartoffelchen hatte schon lange aufgegessen. "Mutti darf ich aufstehen?" fragte Kartoffelchen.
"Na klar" antwortete Mama Kartoffel. Kartoffelchen stand auf und ging die Treppe hoch und in sein Zimmer. Mama Kartoffel folgte ihm. "Gute Nacht und träum was Schönes" brachte sie Kartoffelchen ins Bett.
Als Mama Kartoffel am nächsten Tag Kartoffelchen weckte, sagte Kartoffelchen zu Mama Kartoffel: "Ich habe Bauchschmerzen, ich kann nicht in die Kartoffelschule". Mama Kartoffel beugte sich zu Kartoffelchen herab und schaute den Kleinen eine ganze Weile an. "Komisch" sagte sie, "Deine Nasenspitze ist ganz grün, ich glaube ich muss sofort Dr. Knolle holen. Dr. Knolle kann dich sicherlich mit einer Spritze heilen." "Äh ich glaube so schlimm ist es nun auch wieder nicht das du gleich Dr. Knolle holen musst. Die Bauchschmerzen sind schon wieder fast weg." Mama lachte und antwortete: "Dachte ich es mir doch, das du nur flunkerst. Warum willst Du denn nicht in die Schule? Was war gestern los?" Kartoffelchen drehte sich weg und antwortete leise: "Alle haben mich ausgelacht, nur weil ich keinen Purzelbaum kann. Ich find das so gemein!" Mama nahm Kartoffelchen in den Arm. "Kartoffelchen weist du was, wir werden jetzt jeden Tag üben, so lange bis du einen ganz schönen Purzelbaum kannst. Und dann kannst du allen zeigen das du es kannst und keiner wird mehr über dich lachen." "Denkst du das das wirklich funktioniert?" fragte Kartoffelchen misstrauisch. "Na klar - Übung machte schon immer den Meister! Bitte steh jetzt auf und zieh dich an, damit du noch den Schulbeginn schaffst." sagte Mama und ging in die Küche um Tee zu kochen. Kartoffelchen stand auf, zog sich an und ging in die Küche. Mama Kartoffel hatte schon denn Tisch gedeckt. Kartoffelchen setzte sich und fing an sein Früchte-Müsli zu löffeln. Er hatte keinen Appetit. Mama Kartoffel sah sich das Ganze eine Weile an und sagte: "Kartoffelchen du musst essen, damit du genug Kraft hast um Purzelbäume zu schlagen!". Kartoffelch aß seine ganzes Müsli auf und machte sich auf den Weg in die Kartoffelschule.
Langsam trottete er in Richtung Kartoffelschule. Zum Glück hatten er heute kein Sport auf dem Stundenplan. Der Vormittag verging sehr schnell und keiner sprach mehr über den Purzelbaum von gestern. Kartoffelchen war froh darüber und machte sich nach dem Unterricht schnell auf dem Heimweg.
Zu Hause angekommen lief er sofort zu Mama und wollte mit ihr üben. Doch Mama hatte noch Wäsche zu bügeln und wollte noch so einiges erledigen. Kartoffelchen wurde sofort wieder traurig, als er die Aufzählung seiner Mutter hörte. Als Mama Kartoffel das trautige Gesicht ihres Kartoffelchen sah, legte sie ihre Wäsche bei Seite und sagte: "Komm las uns üben gehen, die Zeit nehme ich mir jetzt einfach." Mama Kartoffel und das kleine Kartoffelchen gingen zur Wiese nebenan und Mama fing an Kartoffelchen zu erklären, wie ein richtiger Purzelbaum geht. Kartoffelchen versuchte es tapfer, aber so richtig wollte es ihm nicht gelingen. Wie er sich auch mühte, er rollte immer zu Seite. Mama Kartoffel hätte fast auch gelacht, so komisch sahen die Purzelbäume von Kartoffelchen aus. "Komm doch mal zu mir Kartoffelchen" rief Mama. Als Kartoffelchen ganz geschafft bei ihr ankam, fing Mama plötzlich an Purzelbäume zu schlagen. Und wer hätte es gedacht, Mama konnte Purzelbäume. Es schien ihr sogar richtig Freude zu machen, denn sie rollte über die ganze Wiese und wollte gar nicht wieder damit aufhören. Kartoffelchen schaute es sich eine ganze Weile an und probierte es weiter. Er fand sich auch schon viel besser. Ganz schwindelig im Kopf war Mama schon. "Hallo Kartoffelchen" rief sie "Schluß für heute, morgen üben wir weiter." Nein so leicht wollte Kartoffelchen nicht aufgeben und versuchte es weiter. So ging es nun jeden Nachmittag, jeden Tag funktionierte es ein bisschen besser. Kartoffelchen rollte und übte und versuchte. Heute musste es klappen, denn morgen hatte er Sport. Es war schon fast Abend, er hatte schon den ganzen Tag geübt. Mama Kartoffel war schon fast eingeschlafen. Bis Kartoffelchen sie aus den Halbschlaf rief "ich kann es". Mama Kartoffel klatschte als sie sah das ihr kleiner Kartoffelchen noch schönere Purzelbäume machte wie sie. "Die werden aber Augen machen wenn du so schöne Purzelbäume machst wie gerade" sagte Mama Kartoffel triumphierend.
Am nächsten Tag war Kartoffelchen schon früher auf, als seine Mutter. Er ging hoch in Mama und Papa Kartoffels Schlafzimmer. Kartoffelchen rüttelte an Mama Kartoffel. Sie drehte sich auf die andere Seite und fragte leise und verschlafen "Was willst du denn schon hier". "Ich will in die Kartoffelschule" antwortete Kartoffelchen. "Es ist doch noch viel zu früh" sagte Mama Kartoffel. "Legt dich doch noch eine Stunde hin". "Ich will aber nicht wieder ins Bett, ich will in die Schule" schimpfte Kartoffelchen. Als Mama Kartoffel wieder eingeschlafen war, ging Kartoffelchen in die Küche. Er fing an den Frühstückstisch zu decken. Er hätte auch gern Tee gekocht, aber das durfte er allein noch nicht. Mama Kartoffel hatte immer Angst, er könne sich am heißen Wasser verbrennen. Es dauerte eine Kartoffel-Ewigkeit bis er endlich Mama und Papa Kartoffel die Treppe herabsteigen hörte. "Na endlich" seufzte er und fing schon mal an sein Müsli zu löffeln. Mama Kartoffel war sehr erstaunt, das der Tisch schon gedeckt war. Sie musste schmunzeln und sagte zu Kartoffelchen "Das hast du aber schön gemacht!" Als Kartoffelchen fertig mit seinem Frühstück war, machte er sich auf den Weg in die Kartoffelschule. Als er ankam, war er ganz außer Atem, so schnell war er gelaufen. Endlich war es soweit und der Sportunterricht begann. Der Sportlehrer Herr Erdapfel kam auf den Schulhof gelaufen und begrüßte die Klasse. Kartoffelchen wartete gespannt, was denn nun kommen würde. Herr Erdapfel sagte: "Kinder heute machen wir was besonderes. Wir werden heute eine Schnitzeljagd machen. Ich habe alles dafür schon vorbereitet." Kartoffelchen dachte, er höre nicht richtig. Ja eigentlich hätte ihn die Schnitzeljagd gut gefallen, aber heute, gerade heute... "Nein!" schrie er. Herr Erdapfel war ganz erschrocken, so laut hatte er Kartoffelchen noch nie schreien hören. "Aber Kartoffelchen - was ist den los? So kenne ich dich doch gar nicht." "Aber, aber..." stotterte Kartoffelchen "Ich habe doch eine ganze Woche Purzelbäume geübt, damit heute nicht alle über mich lachen." "Na das höre ich aber gern. Dann darfst du natürlich uns allen einen Purzelbaum zeigen." Jetzt wurde Kartoffelchen doch nervös, ob er es denn heute noch konnte. Aber er fasste sich ein Herz und fing an wunderschöne Purzelbäume zu schlagen. Ja er wollte gar nicht mehr damit aufhören, als er gegen Herrn Erdapfels Beine stieß. Er schaute hoch und sah, wie die ganze Klasse klatschte. Jetzt viel den kleinen Kartoffel ein Stein vom Herzen. Auch er klatschte vor Begeisterung mit. Herr Erdapfel gab den kleinen Kartoffel die Hand und sagte "Na Kartoffelchen, das war richtig gut. Übung macht eben den Meister."
Ende