Der ganze Sternenhimmel, so versicherte er Glatzkopf-Li, habe seinen Ursprung in Tongs Werkstatt. Doch der glaubte dem Schmied kein Wort. Er hielt ihn für einen Aufschneider. Die Funken, die er mit seinem Hammer erzeuge, verglühten ja noch in der Schmiede, sagte er verächtlich.
Wie auch immer, Glatzkopf-Li hielt sich gern in der Schmiedewerkstatt auf. Seit ihm die drei Mittelschüler die theoretische Begründung für seine Lust am Wichsen geliefert hatten, streckte er sich dort stets auf der Bank aus, auf der er früher Seite an Seite mit Song Gang gesessen hatte, wenn sie Schmied Tong bei der Arbeit zusahen. Jetzt beanspruchte er sie für sich allein, Song Gang musste stehen. Glatzkopf-Li breitete bedauernd die Hände aus und sagte im Brustton der Überzeugung: »Da kann man nichts machen - ich bin eben frühreif!«
So lag er auf dem Bauch, bewegte seinen Leib wie eine Raupe, keuchte und schrie wie Song Gang erregt auf, wenn die Funken stoben: »Sterne! Sterne! So viele Sterne ... «
Schmied Tong war zu jener Zeit ein junger Mann von Anfang zwanzig, kräftig gebaut und noch nicht mit seiner späteren fettarschigen Frau verheiratet. Während er am Amboss stand, die Eisenzange in der linken Hand, mit der rechten den Hammer schwingend, und das Eisen schmiedete, beobachtete er Glatzkopf-Li. Er wusste, was da ablief, und war sehr verwundert, dass dieser verflixte Rotzjunge es doch tatsächlich auch schon mit sich selber trieb! Abgelenkt, wie er war, hätte er sich um ein Haar mit dem Hammer auf die linke Hand gehauen. Er erschrak, ließ die Zange fallen, als wäre sie glühend heiß, warf fluchend den Hammer zur Seite und stellte den keuchend auf seiner Bank liegenden Glatzkopf-Li zur Rede: »He! Sag mal, wie alt bist du eigentlich?«
Stoßweise atmend antwortete der: »Gleich ... - acht.«
»Das gibt's doch nicht!«, staunte der Schmied. »So ein Bengel! Ist noch nicht acht und hat schon 'n Geschlechtstrieb.«