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德语专业八级考试样题-Texte zum HV 4
日期:2013-05-04 15:38  点击:1
Teil I: Hörtext "Intelligenzforschung"
 
Länge: 5 Minuten (574 Wörter)
 
Quelle: Nach BR2. Schulfunk vom 21.7.1999. "Wer ist gescheit?"
 
Interviewer:  Wer sich um einen Arbeitsplatz bewirbt nach der Schule oder dem Studium, der muss immer häufiger eine Prüfung bestehen, einen sogenannten Intelligenztest, mit dessen Hilfe der sogenannte Intelligenzquotient, der IQ des Bewerbers festgestellt wird. Professor Kurt Heller vom Lehrstuhl für Pädagogische Psychologie an der Universität München ist Spezialist für Intelligenztests und sagt uns zunächst, was ein Intelligenztest ist.
 
 
 
Prof. Heller: Ein Intelligenztest besteht aus verschiedenen Aufgaben und Problemstellungen. Das können zum Beispiel sprachliche Aufgaben sein oder Aufgaben aus dem Bereich der Mathematik. Die Aufgaben sollen die Denkfähigkeit prüfen, sprachliche Denkfähigkeit zum Beispiel bei Satzergänzungen oder Analogiebildungen. Etwa so: Heiß verhält sich zu kalt wie nass zu ... und jetzt muss man ergänzen. Das Ergebnis einer solchen Leistungsprüfung besteht meist in mehreren Kennwerten, die Auskunft über die Denkfähigkeiten in unterschiedlichen Bereichen geben sollen. Im Grunde sind die IQ-Tests aber seit einigen Jahrzehnten veraltet, das heißt, die moderne Test-Psychologie verwendet überwiegend spezielle Intelligenz-Messungen, sogenannte Profilverfahren, und eben nicht nur einen Kennwert wie den Intelligenzquotienten. In den neueren Tests, Tests, die in den letzten zwei, drei Jahrzehnten entwickelt worden sind, erfasst man individuelle Profile mit Schwerpunkten und Schwächen, so dass man auch gezielter in der Berufsberatung oder in der Studienberatung sagen kann: Für dich eignen sich mehr diese Studienfächer oder diese Laufbahn.
 
 
 
Interviewer:  Individuelle Intelligenz, woher kommt sie? Spielt die Umgebung, das Milieu eine Rolle? Oder hat man das alles von den Eltern geerbt?
 
 
 
Prof. Heller: Also man kann diese Frage nur sehr allgemein beantworten. Und zwar auf der Grundlage der Erkenntnisse, die wir aus Zwillingsstudien gewonnen haben. Generell muss man sich immer klar machen: Jede Intelligenzentwicklung ist eine Wechselwirkung zwischen den Fähigkeiten, also der Anlage, und der Förderung durch die Umwelt! Das heißt, das, was ich zu einem bestimmten Zeitpunkt mit Intelligenztests messe, ist nicht die reine Anlage, das reine Fähigkeitspotenzial,sondern immer auch ein Ergebnis dessen, was ich und was möglicherweise auch die Eltern und andere, die für meine Erziehung und Sozialisation verantwortlich sind,gemacht haben, was unterstützt worden ist.
 
Interviewer:  Nun hat man ja den Eindruck, dass die Gesellschaft sehr weitgehend bestimmt, was als dumm angesehen wird und was als intelligent.
 
Prof. Heller: Der Übergang von dumm zu intelligent ist fließend. Und das, was Intelligenztests messen, ist ja auch nicht die Intelligenz an sich, sondern solche Tests messen vielmehr nur die Intelligenzunterschiede zwischen den einzelnen Individuen.Das gilt übrigens genauso, wenn ich die Leistungsmotivation oder die Interessen messe: Ich messe niemals das Merkmal an sich, ich messe immer nur die Unterschiede bezüglich Leistungsmotivation, Interessen, usw. zwischen den verglichenen Schülern. Außerdem gibt es die Intelligenz gar nicht, sondern Intelligenz ist immer in einem bestimmten kulturellen und gesellschaftlichen Kontext definiert. Und wenn man Intelligenz mal ganz allgemein definiert als die Fähigkeit, sich mit Hilfe des Denkens an neue Situationen anzupassen, neue Aufgaben zu bewältigen, dann wird klar, dass in unserer Zeit, in einer
hochtechnisierten Gesellschaft, andere Anforderungen an uns gestellt werden, als etwa in einer rein agrarischen Gesellschaft vor hundert Jahren. Oder in einem ganz anderen Erdteil, sagen wir zum Beispiel in einer Situation, in der sich australische Ureinwohner befinden, die ganz andere Aufgaben in ihrer Lebenssituation bewältigen müssen. Also insofern gibt es die absolute Intelligenz gar nicht, sondern sie ist immer abhängig von der jeweiligen gesellschaftlichen und kulturellen Umwelt. Und insoweit sich unsere Situation heute von der von vor 50 oder 100 Jahren unterscheidet, werden natürlich heute auch teilweise  andere Fähigkeiten gefordert und entsprechend hoch geschätzt. Etwa im Bereich neuer Technologien oder in der Informatik.
 
Interviewer: Herr Professor Heller, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.
 
 
 
 
 
 
 
Teil II: Texte für Nachrichten
 
 
 
1.   Ukrainische Opposition nach der Parlamentswahl vorn
 
In der Ukraine hat die Opposition die Parlamentswahl knapp für sich entschieden.Wie die Wahlkommission nach Auszählung fast aller Stimmen mitteilte, kam das konservative Bündnis „Unsere Ukraine“ des früheren Regierungschefs Juschtschenko auf 111 Mandate in der 450 Sitze zählenden Kammer. Der Block „Vereinigte Kommunisten, die nach früher 113, nur noch auf 67 Mandate kommen. Die Sozialisten erhielten 21 Sitze, ebenso wie die Partei der oppositionellen Politikerin Timoschenko. Die Sozialdemokraten erlangten 22 Mandate.
 
2.   Belgrad sagt Zusammenarbeit mit UN-Tribunal zu
 
Die jugoslawische Regierung will so eng wie möglich mit dem Kriegsverbrechertribunal der Vereinten Nationen in Den Haag zusammenarbeiten.Das beschloß das Kabinett in Belgrad einstimmig. Eine Einigung auf Festnahme und Überstellung weiterer mutmaßlicher Kriegsverbrecher war bis dahin zwischen dem jugoslawischen Präsidenten Kostunica und Regierungschef Djindic nicht erzielt worden. Die USA haben Jugoslawien ultimativ zur Auslieferung weiterer mutmaßlicher Kriegsverbrecher aufgefordert.
 
3.   Weltweit erstes Gesetz zur Sterbehilfe in Kraft
 
In den Niederlanden ist als weltweit erstem Land ein Gesetz in Kraft getreten, das aktive Sterbehilfe unter bestimmten Bedingungen zulässt. Danach dürfen Ärzte straffrei Sterbehilfe leisten, wenn ein Patient unerträglich leidet, keine Aussicht auf Heilung besteht und er ausdrücklich zu sterben wünscht. Außerdem sind die behandelnden Ärzte verpflichtet, vor der Sterbehilfe den Rat unabhängiger Kollegen einzuholen, die ihre Diagnosen bestätigen müssen. Das Gesetz bestätigt eine seit 1998 in den Niederlanden geltende Richtlinie.
 
4.   Metall-Warnstreiks in Bayern und Niedersachsen
 
Die IG Metall hat für diesen Dienstag zu Warnstreiks in Bayern und Niedersachsen aufgerufen. Die Metaller wollen damit ihrer Forderung nach 6,5% mehr Lohn Nachdruck geben. Die Arbeitgeber hatten zuletzt je 2% für 2002 und 2003 geboten. In Bayern war es schon in der Nacht zu Karfreitag zu Warnstreiks gekommen. Dort hatten 700 Metaller die Arbeit niedergelegt.
 
5.   EU fordert israelischen Rückzug aus Autonomiegebieten
 
US-Außenminister Powell hat Israel davor gewarnt, Palästinenserpräsident (Jasser) Arafat auszuweisen. Arafat sei weiter legitimer Verhandlungspartner, sagte Powell.Die Europäische Union forderte Israel zum sofortigen Rückzug aus den palästinensischen Autonomie-Städten auf. Außerdem verlangte sie Bewegungsfreiheit für Arafat und die Möglichkeit zu Gesprächen mit diesem. Die Europäische Union berät am Mittwoch auf einer Sondersitzung über die Lage in Nahost.
 
6.   Milde Strafen für Direktoren der explodierten Feuerwerksfabrik
 
Im Prozess um die vor knapp zwei Jahren explodierte Feuerwerksfabrik im niederländischen  Enschede sind gegen die beiden angeklagten Direktoren milde Strafen verhängt worden. Das Gericht in Almelo verurteilte sie zu jeweils sechs Monaten Haft. Drei Monate wurden zur Bewährung ausgesetzt. Die Katastrophe verwüstete im Mai 2000 einen ganzen Stadtteil in Enschede. 22 Menschen kamen ums Leben.
 
7.   Ermittlungen gegen 40 Kölner SPD-Mitglieder
 
Im Zusammenhang mit der Spendenaffäre ermittelt die Staatsanwaltschaft angeblich gegen 40 SPD-Mitglieder aus Köln wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung, Untreue und Beihilfe zum Betrug. Das berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Die Behörde beziehe sich dabei auf eine Liste des früheren SPD-Schatzmeisters Biciste, der fingierte Spendenquittungen ausgestellt haben soll.
 
8.   Arabische Liga berät Nahost-Konflikt
 
Von dem Hintergrund des Nahost-Konflikts sind die Außenminister der Arabischen Liga zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen gekommen. Es wird erwartet, dass die arabischen Staaten in Kairo unter anderem das Widerstands-Recht der Palästinenser unterstreichen. –  US-Präsident Bush hat die Konfliktparteien im Nahen Osten erneut aufgefordert, einen politischen Ausweg aus der Krise zu finden. Nur politische Verhandlungen, nicht aber Terror, könnten zu einem Frieden zwischen Israelis und Palästinensern führen, sagte Bush.

Soweit die Meldungen, gesprochen von Udo Stiehl.  


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