Nun begannen die Schlichter ihr segensreiches Wirken. Zu Song Fanping sagten sie, jeder, der seine Hühner verliere, sei naturgemäß betrübt und neige in dieser Stimmung dazu, seinem Ärger mit heftigen Worten Ausdruck zu geben. Zu den anderen Männern sagten sie, sie sollten Gnade vor Recht ergehen lassen und Song zugute halten, dass dies schließlich sein Hochzeitstag sei. Dann schoben sie Song Fanping zum Haus und drängten die anderen Männer auf die Straße, wobei sie weiter auf die Kampfhähne einredeten: »Ist ja gut! Geht jetzt auseinander! Song Fanping, du bleibst drinnen! Und ihr, ihr geht schön nach Hause!«
Song Fanping stand mit seinen vielen Blessuren jedoch immer noch mit kämpferisch vorgerecktem Kinn da, und auch seine Widersacher machten nicht Miene zu gehen. Im Bewusstsein ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit waren sie absolut nicht gewillt nachzugeben. So sang- und klanglos dürfe diese Sache nicht enden, zeterten sie. »Hier ist mindestens eine Entschuldigung fällig!«
Schließlich fanden die Schlichter eine Lösung: Song Fanping musste jedem eine Zigarette schenken. Damals war es Brauch, dass jemand nach einem verlorenen Kampf auf diese Weise seine Niederlage eingestand und sich so gewissermaßen entschuldigte. Nach kurzem Nachdenken stimmten Songs Gegner zu, weil sie immerhin mindestens nach außen hin den Sieg davongetragen hatten. Sie sagten: »Na gut! Für heute lassen wir ihn laufen.«
Die Schlichter gingen nun zu Song Fanping und sagten - nicht, dass er sich mit Zigaretten entschuldigen solle, sondern dass er zur Feier seiner Hochzeit Zigaretten an die Männer verteilen möge. Er durchschaute natürlich das Ganze, schüttelte den Kopfund erwiderte: »Hier gibt's keine Zigaretten! Nur zwei Fäuste.«