Glatzkopf-Li befand sich zu jener Zeit noch im Leib seiner armen Mutter, die die schlimme Nachricht bereits erfahren hatte und mit ihrem gewaltigen Neunter-Monat-Bauch vor ihrem Haus stand und mit leerem Blick dem unbekannten Mann entgegensah, der sich da mit ihrem bewegungslosen Gatten auf dem Rücken näherte. Der Tote, den der Mann schräg vor ihr auf die Erde legte, kam ihr wie ein Wildfremder vor. So plötzlich hatte der unverhoffte Schlag sie getroffen, dass sie wie ein Zombie an der Tür lehnte und nicht begriff, was überhaupt ablief. Sie war sich nicht einmal bewusst, dass sie an ihrer eigenen Haustür stand.
Nachdem Song Fanping Glatzkopf-Lis Vater abgeladen hatte, ging er zum Brunnen und säuberte sich mit zahllosen Eimern Wasser gründlich. Das eisige Wasser - es war erst Mai - ließ ihn vor Kälte erschauern. Als er den Kot von Kopf und Körper gespült hatte, wandte er sich zu Li Lan um. Sie wirkte so abwesend, dass er es nicht fertigbrachte, gleich fortzugehen, sondern mit weiteren Eimern Brunnenwasser auch noch Glatzkopf-Lis Vater säuberte. Er wälzte die Leiche hin und her, um sie von allen Seiten abspülen zu können. Dann ging er zu Li Lan und sah sie an. Immer noch kam keine Reaktion von ihr. Kopfschüttelnd nahm er Glatzkopf-Lis Vater auf die Arme und ging zur Haustür, an der Li Lan nach wie vor bewegungslos lehnte, sodass er gezwungen war, sich mit dem Leichnam seitlich an ihr vorbei ins Haus zu schieben.