Angstschlotternd gestand Glatzkopf-Li, er habe sich noch ein Stückchen weiter hinabgelassen, um zu ergründen, wie Lin Hongs Schamhaare aussehen - und die Stelle, wo sie wachsen. Die Vopos lauschten mit angehaltenem Atem, denn vor lauter Angst sprach er nur ganz leise. Freilich war die Geistergeschichte schon wieder zu Ende, ehe der Geist endlich seinen Auftritt hatte. Denn Glatzkopf-Li sagte aus, er habe Lin Hongs Schamhaar letztlich doch nicht zu sehen bekommen, weil Dichter Zhao ihn im entscheidenden Moment am Schlafittchen kriegte. »Es fehlte nur ein ganz kleines Stückchen ... «, schloss er bedauernd.
Als er seinen Bericht beendet hatte, kam von den fünf Polizisten zunächst keine Reaktion. Nach wie vor hingen sie wie gebannt an seinen Lippen. Erst als die sich nicht mehr bewegten, ging ihnen auf, dass auch dieser Geschichte die Pointe fehlte. Die Gesichter der fünf verrieten ihre Enttäuschung: Sie erinnerten an hungrige Esser, die mit ansehen müssen, wie die gebratene Ente ihnen vom Teller fliegt. Einer der Vopos machte seinem Ärger Luft: »Konnte dieser Zhao nicht hübsch zu Hause bleiben und Gedichte schreiben? Wieso muss der Kerl immerzu aufs Klo rennen?«
Als die Polizisten das Gefühl hatten, sie würden Glatzkopf-Li keine weiteren Details entlocken, beschlossen sie, ihn von seiner Mutter abholen zu lassen. Der Junge hatte ihnen gesagt, sie heiße Li Lan und arbeite in der Seidenfabrik. Einer der Vopos ging auf die Straße hinaus und rief, ob jemand von den Passanten eine gewisse Li Lan kenne, die Li Lan aus der Seidenfabrik. Nachdem er seine Frage fünf oder sechs Minuten lang wiederholt hatte, geriet er endlich an jemanden, der auf dem Weg zur Seidenfabrik war. Li Lan möge zum Revier kommen und ihren ungeratenen Sohn abholen, ließ ihn der Polizist ausrichten.