Jener ist doch von der Seinigen sehr gut ausgezahlt worden; dise hat er auß Eifersucht dergestalten eng und streng gehalten / daß sie immerzu wie ein Duck-Ändel sich muste verbergen / so gar die Fenster waren ihr verbotten / ware also gezwungen gleichsamb auß einem Weib ein Domi-cella zu werden; so weit hat der Narr in seiner Thorrheit zugenommen / daß er ihr auch gebotten / sie soll auff kein einige Manns-Bild gedencken / wann auch der Gedancken in sich selbst gut wäre; als er einsmahls auff wenig Stund nur abwesend / da hat sie ihr selbst ein stattliche Jausen zugericht / und ein paar Haasen-Hüendl / sambt anderen Schnapp-Bißlen dergestalten abgeküfflet / daß nichts als die Beinl geübriget worden; da er aber bald hernach heimb kommen / und solches gesehen / nun / sagt er / du last es dir wol schmecken / geseng dirs GOtt; allein du Närrin / hättest mir wol sollen was überlassen / O mein Mann / war ihr Antwort / ich hab warhafftig auff dich nicht gedenckt / dann du hast es mir ja so hoch verbotten / und aufferlegt / ich solle auff kein Manns-Bild dencken / etc. Ziehe ein Gispel.
德语文学欣赏:亚伯拉罕·阿·桑·克拉拉-12 Ein Eifersüchtiger Narr
日期:2012-08-03 10:13 点击:0
Daß Job ein Model und Modell der Gedult / alle Sucht und Kranckheiten habe an sich gehabt / ist ein allgemeine Aussag der Lehrer; und wollen auch einige / daß er das Podagra in höchstem Grad habe außgestanden / indem er gesagt hat / posuisti in nervo pedem meum, etc. Wann dann alle Suchten ihn geplagt haben / die Lungen-Sucht / die Dürr-Sucht / die Gelb-Sucht / die Wasser-Sucht / die Schwind-Sucht / die Glider-Sucht / etc. so ist doch ein Sucht an dero er nicht gelitten / nemblich / die Eifersucht / an der ist nicht bekannt / daß er hätte gelitten: da doch dise die härtiste Sucht / und wo sie einmahl starck hafftet / da greifft sie so gar das Hirn an und machet den Menschen zu einem Narren.
Der H. Paulus 1. ad Corinth. c. 7. v. 27. schreibt außtrucklich dise Wort / als er handlet von dem Ehe-Standt: bist du an ein Weib gebunden? so such nicht loß zu werden: bist du aber frei vom Weib? so such kein Weib: wann auch ein Jungfrau einen Mann nimbt / so sündiget sie nicht / doch werden sie solche Trübsal deß Fleisch haben / ich aber verschone euer: Welches alles so vil will sagen / im Ehestand seind solche unglaublich grosse Trübsalen / wann ich Paulus dieselbe alle wolte an Tag geben / und kundbar machen / ich forchte es möchte gar keiner heurathen. S. P. August. lib. de Virg. c. 16. Unter solchen Trübsalen ist fast eine auß den grösten die Eiffersucht / also zwar / daß GOTT im alten Testament sehr vil Ceremonien, Opffer / und Mittel vorgeschriben / damit diser üble Zustand möchte auß dem Weeg geraumbt werden: ja mehr als einmahl hat GOtt im neuen Testament Wunder-Werck gewürckt / damit er nur dise üble Sucht möchte wenden. Die Mutter deß seligen Laurentii Sossii ist in einem so bösen Argwohn bei ihrem Mann kommen / daß er sie bereiths mit einem Säbel wolte niderhauen / der Meinung / als wäre er nicht rechter Vatter zu disem Sohn; das Kind aber / das nur 10. Tag alt / ist ihme in den Streich gefallen / und in dise Wort ausgebrochen: Quid agis Pater? Was thust du Vatter? indeme ich dein Leibliches Kind / und die Mutter unschuldig. Annal. Serv. P. 2. cent. 4.
Ein Gifft deß Ehestands / was mehr? Ein Rauberin deß Fridens / was mehr? Ein Zertrennerin der Gemüther? was mehr? ein Folter deß Hertzens / was mehr? Ein Tyrannin deß Gewissens / was mehr? Ein Wolcken deß Verstands / was mehr? Ein einheimbischer Teuffel selbst ist die Eiffersucht. Frage in dem schönen Closter Fürstenfeld in Bayrn / wer dessen Stüffter gewesen / so wirst du hören / daß selbiges hab auffgericht / und mit stattlichen Renthen versehen Ludovicus Severus Hertzog in Bayrn / umbweil er auß grundloser Eiffersucht sein liebste Frau Gemahlin Mariam, ein Hertzogin auß Braband hat lassen ermorden / wessenthalben er auch / unangesehen ein Herr von 27. Jahren / in einer Nacht also eißgrau worden / daß er einem 70.jährigen Dättel gleich gesehen. Bavar. Sanct. tom. 2. Bei denen Wälschen und Spaniern wachset dises Unkraut zum mehristen / also zwar / daß etliche vor lautter Eiffersucht am gantzen Leib abserben / und elendiglich crepiren; dahro bei ihnen dise Sucht Gelosia genannt wird / weil nemblich vor immerwehrenden Sorgen / das Geblüt gleichsamb erkaltet / und folgsamb die Lebens-Geister verschwinden. Zu Venedig ist ein gantzes Buch von disem Hauß-Ubel in Druck außgangen / worinnen sehr entsetzliche Exempel zu lesen / solches wird tituliert / Antidoto della Gelosia. Justina ein Adeliche und Gstalt halber berümbte Jungfrau zu Rom / nachdem sie geheurath / und einest in Abziechung der Schuch etwas wenigs den Fuß entblöst / da ist ihr Mann in ein solche Eiffersucht gefallen / daß er sie an derselben statt entleibt. Worvon folgende Verß:
Immitis ferro secuit mea colla Maritus,
Dum propero nivei solvere vincla pedis,
Durus et ante thorum, quo nuper Nupta coivi,
Quo cecidit nostrae Virginitatis honos.
Nec culpa meruisse necem, bona Numinis testor,
Sed jaceo fati sorte perempta mei.
Discite ab exemplo Justinae, discite Patres.
Ne nubat Fatuo filia vestra Viro. [Fußnote]
Beyr. Lit. Z.
Wol recht grosse / starcke / seltzame / grobe / gesichtige / und gewichtige Narren seind die Eiffersüchtige. Ein Eiffersichtiger / beschau ihn wol / ist wie ein eisener Hahn auff dem Tach / der sich ein gantze Zeit hin und her wendt: Ein Eiffersüchtiger / besichtige ihn recht / ist wie ein Henn / die immerzu kratzt / grippelt / grappelt und sucht; Ein Eiffersüchtiger / betracht ihn gut / ist wie ein Löw / der auch im Schlaff die Augen offen hat. Dem Narren ist ein jeder Aspect, Suspect; ihm ist deß Weibs ein jeder Gang ein Zwang; ihm ist ein jeder Schritt ein Schnitt; ihm ist ein jeder Gruß ein Buß; ihm ist ein jeder Schmutzer ein Drutzer; ihm ist ein jeder Blicker ein Zwicker; Sie wolt gern reden / und darff nicht; sie wolt gern lachen / und soll nicht; sie wolt gern grüssen / und traut ihr nicht; sie wolt gern dancken / und understehet sich nicht; alles / was von ihr Guts gesagt wird / das glaubt er nicht; was von ihr böses geredt wird / das glaubt er: Monsieur, sagt ein alte Hexametron, euer Frau thut in der Kirchen under dem Gebett mit dem und dem reden: Morbleu! sagt der Narr / da wird das Placebo Domino nicht weit darvon seyn. Monsieur, sagt ein alte gefaltete Fechhauben / euer Frau hat dem und dem ein schöne Reverenz gemacht; Morbleu! sagt er / das Reverenz machen bedeuttet reverenter etwas anders; Monsieur, sagt ein Zahn- und zahmlose Fettel / euer Frau hat von dem und dem ein schönen Blumen Buschen bekommen; Morbleu! sagt er / holl der Teuffel das Vergiß mein nicht darunter; Monsieur, sagt ein geschimpelter Salve Käß / euer Liebste hat in vergangener Gesellschafft mit dem und dem öffter getantzt / als mit anderen: Morbleu! sagt oder gedenckt der Narr / diser Tantz trohet mir auff dem Stirn ein Capriol / etc.
O Narr über alle Narren! Wie vilmahl thun wir Menschen übel urthlen / und wollen in dem Fall dem allerhöchsten GOtt in sein Allmacht greiffen / der alleinig den Schlüssel hat zu den Menschlichen Hertzen! Haben doch die Aposteln einmahl den Heiland selbst für ein Gespenst angeschaut / putabant esse Phantasma. Wann auch zuweilen ein Sach fast handgreifflich scheinet / so können wir gleichwohl irren; wie es dann dem alten Isaac widerfahren / welcher deß Jacobs Händ für die Händ deß Esau gegriffen.