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德语圣诞故事:Der Weihnachtsmuffel
日期:2012-01-05 13:04  点击:0
Klaus schlenderte versonnen durch die Stadt. Es war der 23. Dezember und mit gerunzelter Stirn betrachtete er die leuchtenden Schaufensterdekorationen. Dabei schüttelte er missbilligend den Kopf, wie grässlich, jedes Jahr dasselbe. Grelle bunte Leuchtreklamen, Weihnachtsmänner und blinkende Sterne überall. Seine Freundin Petra stupste ihn in die Seite. "Mensch, nun freu dich doch mal! Bald ist Weihnachten und du machst ein Gesicht wie Drei-Tage-Regenwetter." Klaus murmelte etwas in seinen nicht vorhandenen Bart. Er war froh, als sie die Innenstadt und den Weihnachtstrubel hinter sich gelassen hatten. Wie sehr er das alles verabscheute! 
 
Etwas später saß er gemütlich auf der Couch in seinem Wohnzimmer. Petra war nach Hause gefahren, nachdem sie heftig gestritten hatten. Wie konnte man sich nur eine große Weihnachtsfeier wünschen? Klaus schüttelte ungläubig den Kopf. Petra hatte sich in den Kopf gesetzt, seine und ihre Eltern und einige Freunde einzuladen um gemeinsam Weihnachten zu feiern. Und er wollte nicht. Mindestens fünfzig Mal hatte er es schon gesagt, doch er traf auf taube Ohren. Typisch Frau, sie hatte tausend Argumente, warum eine Weihnachtsfeier das schönste auf der Welt war. Im Kreise der Familie und Freunde den schönsten Tag im Jahr verbringen. Er schnaubte, was für ein saublöder Gedanke. Er wollte an Weihnachten einfach nur seine Ruhe haben, alleine sein und warten bis der Trubel vorbei war. Petra konnte er gerade noch als Gesellschaft ertragen, aber Familie und Freunde? Nein danke. Sollte sie doch mit denen feiern, er kam gut allein zurecht. Er zappte durch die Fernsehprogramme, na prima, wieder nirgendwo etwas Sehenswertes. Der Gedanke an Petras enttäuschtes Gesicht schlich sich ein paarmal in seine Gedanken, doch jedes Mal verdrängte er ihn gnadenlos. Das fehlte ihm gerade noch, dass er jetzt ein schlechtes Gewissen bekam. 
 
Am nächsten Morgen wachte er wie gerädert auf, jeder Knochen in seinem Körper schien zu knarren und zu protestieren. Müde frühstückte er und überlegte, ob er Petra anrufen sollte. Dann fiel ihm der Streit wieder ein und sein Gesicht verdüsterte sich. Nein er würde auf keinen Fall anrufen, sollte sie sich doch melden, wenn sie eingesehen hatte, dass sie im Unrecht war. Oder wenn Weihnachten vorbei war, was eben zuerst eintraf. Ein Blick nach draußen verbesserte seine Laune nicht. Es war ein trüber Tag, dichter Nebel hing über den Straßen, so richtig zum im Bett bleiben. Er riss sich zusammen, ins Bett konnte er ja immer noch gehen, jetzt würde er erst mal einen Spaziergang machen. Vielleicht würde ihm das helfen einen klaren Kopf zu bekommen. Er zog seine Wachsjacke über und schlüpfte in die Turnschuhe, kurze Zeit später klappte die Wohnungstür leise hinter ihm zu. Er ging ein paar Schritte, dann zuckte er zusammen. "Mist, der Schlüssel!", fluchte er und begann hektisch seine Taschen zu durchsuchen. Doch das ersehnte Stück kam nicht zum Vorschein. Kein Problem eigentlich, Petra hatte ja einen Zweitschlüssel, doch die wollte er ja gerade nicht anrufen. Ach, sei's drum. Mürrisch begann er in seinen Hosentaschen nach dem Handy zu kramen, nur um wenig später festzustellen, dass auch dieses nicht auffindbar war. Wahrscheinlich lag es direkt neben dem Schlüssel auf dem Küchentisch. Na super. 
 
Verdrossen verließ er das Haus und stapfte durch die Straße. Ohne Schlüssel musste er das Auto stehen lassen und Geld zum Telefonieren hatte er auch nicht, im Zeitalter des Handys war das schließlich überflüssig. Blöd nur, dass Petra am anderen Ende der Stadt wohnte, zu Fuß mindestens zwei Stunden Weg, wenn man stramm ging. Mit gesenktem Kopf stapfte er vor sich hin, na wunderbar, das konnte ja ein toller Tag werden. Nun kroch er bei Petra zu Kreuze, wo er doch eigentlich nur seine Ruhe haben wollte. Eine ganze Weile lief er ziellos durch die Stadt, dann schlug er den Weg zu Petras Wohnung ein. Der kürzeste Weg führte durch die Innenstadt, doch da er keine Lust auf Weihnachtstrubel hatte, wählte er den langen Weg außen herum. Das würde ihn sicher noch mal eine Stunde extra kosten. Die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, ging er weiter, längst waren seine Turnschuhe durchgeweicht und seine Füße wurden allmählich zu Eisklötzen. 
 
Plötzlich meinte er aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahrzunehmen, doch als er den Kopf drehte, war nichts zu sehen. Merkwürdig. Moment, da war es wieder, eine Bewegung gerade außerhalb seines Blickwinkels. Er blieb stehen und zog die Kapuze vom Kopf, leichter Nieselregen benetzte sein Gesicht und seine Haare. Aufmerksam schaute er sich um, doch die düstere Gasse hinter ihm war menschenleer, nirgendwo bewegte sich etwas. Verdutzt schüttelte er den Kopf und ging ein paar Meter weiter, bis er erneut stehen blieb. Wie sonderbar, er wurde das Gefühl einfach nicht los, beobachtet zu werden. Völlig unvermittelt tauchte neben ihm eine goldene Lichtkugel auf und Klaus betrachtete mit offenem Mund wie ein seltsames kleines Wesen darin erschien. Er hörte ein vergnügtes Kichern und zog ungläubig die Augenbrauen hoch. Dann räusperte er sich, schluckte ein paarmal und sagte: "Ähm, wer bist du denn?" Der kleine Kerl, er glaubte jedenfalls, dass es ein Kerl war, zwinkerte verblüfft, bevor er mit einer seltsam zwitschernden Stimme antwortete. "Na ich bin ein Weihnachtself, was hast du denn gedacht!" Klaus wich einen Schritt zurück und verzog das Gesicht. Dann drehte er sich seufzend um und ging weiter. "Oh Mann, ich glaube, ich brauche dringend was zu essen. Jetzt bilde ich mir schon ein, Elfen zu sehen!" 
 
Einen Augenblick später spürte er ein sanftes Zupfen an seiner Kapuze und als er den Kopf drehte, sah er die goldene Kugel direkt neben sich. Er zuckte zusammen und sagte dann resigniert. "Ein Weihnachtself, ja ist klar. Hör mal, ich glaube nicht an Weihnachten und erst recht nicht an Weihnachtselfen, also hau ab und lass mich in Ruhe!" Er wandte sich ab und rannte nun fast durch die düstere Gasse. Doch der Kleine ließ ihm keine Ruhe, vergnügt schwirrte er genau neben ihm her und plapperte mit seiner feinen Stimme unaufhörlich weiter. "Du hör mal. Wenn du doch nicht an Weihnachtselfen glaubst, weshalb siehst du mich dann?" Klaus verzog entnervt das Gesicht. "Woher soll ich das wissen? Vielleicht, weil heute ein Scheißtag ist und alles daneben geht. Vielleicht kriege ich auch langsam Halluzinationen. Es gibt keine Weihnachtselfen!" "Weshalb redest du dann mit mir?" "Ich rede nicht..." Klaus brach ab. Er musste wirklich ziemlich daneben sein, jetzt sah er schon Gespenster. Eine Weile ging er mit gesenktem Kopf weiter, dann schwirrte das kleine Geschöpf genau vor seinem Gesicht herum. Er schaute auf und sagte resigniert "OK, also dann sehe ich dich eben. Sag doch einfach, was du willst und lass mich dann in Ruhe." "Na ja, eigentlich wundere ich mich nur, dass ein Mensch am Weihnachtsabend so mutterseelenallein durch die Stadt irrt." Klaus fuhr auf. "Na hör mal. Erstens irre ich nicht herum, ich habe mich ausgeschlossen und bin jetzt auf dem Weg zu meiner Freundin, um den Ersatzschlüssel zu holen. Und zweitens haben wir nicht Abend, sondern höchstens Mittag." Bei diesen Worten zog er bestätigend seinen Ärmel hoch und schaute auf die Uhr. Bestürzt hob er die Augenbrauen. "Na, da soll mich doch der ..." wieder brach er ab. Der kleine Elf kicherte vergnügt und hieb sich spielerisch mit der Hand vor den Mund. "Ups, du bist aber ziemlich durcheinander. Oder vielleicht hat ja auch jemand an der Zeit gedreht. Vielleicht ein Weihnachtself, ach nein, ich vergaß, an so was glaubst du ja nicht." 
 
Klaus schaute immer noch verblüfft von seiner Uhr zu dem kleinen Elf und wieder auf die Uhr. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Was war das nur für ein bescheuerter Tag. Der Elf schien seine Gedanken zu hören, denn passend begann er wieder mit seiner hohen Stimme zu zwitschern. "Heute ist ein ganz besonderer Tag! Ja heute ist Weihnachten und da sind die unmöglichsten Dinge möglich." Klaus drehte sich um und ging weiter. Kurz darauf blieb er wieder stehen und schaute sich verdutzt um, nanu, hier kannte er sich gar nicht aus. Die Gegend kam ihm seltsam fremd vor und plötzlich schlich sich die Idee in sein Hirn, dass er sich womöglich verlaufen hatte. Na super, das hatte ihm gerade noch gefehlt. Ihm war kalt, er war nass, er hatte einen eingebildeten Weihnachtself am Hals und jetzt hatte er sich auch noch verlaufen. 
 
Knurrend sagte er zu dem kleinen schwirrenden Wesen. "He du Weihnachtself. Wie wär's, wenn du dich mal nützlich machst und mir den Weg zeigst." 
 
Das kleine Geschöpf hob geziert den Kopf und säuselte: "Na also erstens habe ich auch einen Namen - ich heiße nämlich Elron und zweitens bin ich kein Pfadfinder. Ich weiß ja nicht mal wo du hin willst. Und ehrlich gesagt, ich zweifle daran, dass du es weißt." Klaus räusperte sich ungnädig. "Unsinn, klar weiß ich das. Ich will zu meiner Freundin Petra den Schlüssel holen." Doch bei dem Gedanken dort in die Weihnachtsfeier zu platzen, wurde ihm ganz anders und er überlegte verzweifelt, ob es nicht doch eine andere Möglichkeit gäbe. 
 
Der Elf nickte wissend. "Siehst du, sag ich doch, du weißt es nicht. Na lass mal sehen." Er zählte an seinen kleinen Fingern ab. "Es gibt die Bahnhofsmission, oder das Obdachlosenasyl oder ..." Klaus fiel ihm ins Wort. "Quatsch, da gehe ich nicht hin. Ich hole mir einfach bei Petra den Schlüssel und haue wieder ab." Bei dem Gedanken an den Rückweg und seine eiskalten Füße lief ihm ein Schauer über den Rücken, und er zog fröstelnd die Schultern hoch. 
 
Klaus stapfte weiter, ohne so recht zu wissen, wohin er eigentlich lief. Sehnsüchtig wünschte er sich in sein Wohnzimmer auf die Couch, doch dieser Wunsch war wohl zwecklos. Der Elf begann mit sanfter Stimme zu erzählen. "Weißt du, eigentlich ist Weihnachten die schönste Zeit im Jahr. Die Tage sind lichtreich und voller Freude, die meisten Menschen feiern und machen sich gegenseitig Geschenke. Und sie verbringen die Weihnachtszeit mit ihren Lieben, ihren Freunden und ihrer Familie." "Ja, ja ich weiß, das erzählt mir Petra auch dauernd. Aber ich will das nicht. Ich möchte an Weihnachten meine Ruhe haben und allein sein." Der Elf nickte verstehend. "Alles klar, das bist du ja nun. Und zufrieden?" Klaus funkelte ihn wütend an. "Du mieser kleiner Kerl, du tust gerade so, als sei es ein Vergnügen pitschnass im Dunkeln durch die Stadt zu laufen." "Na ja, aber ist es nicht genau das, was du wolltest? Schließlich bist du allein, na ja, fast jedenfalls." Klaus ging langsamer, in seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Vielleicht hatte der kleine Kerl ja gar nicht so unrecht. Vielleicht wäre es wirklich mal schön ein Weihnachtsfest mit seinen Lieben zu verbringen. Er schüttelte sich heftig, was zum Henker waren denn das jetzt wieder für Gedanken. Der Kleine zwitscherte schon wieder los. "Du hast ziemliches Glück, weißt du? Viele Menschen wünschen sich Freunde und eine Familie und sind traurig und einsam an Weihnachten. Und du? Du hast jede Menge Leute, die dich mögen und willst allein sein!" 
 
Klaus blieb stehen. Nachdenklich schaute er Elron an. "Na ja, vielleicht hast du gar nicht mal so unrecht." Er machte eine Pause, dann zuckte er mit den Schultern. "Na jedenfalls für heute ist die Gelegenheit sowieso verpasst. Vielleicht im nächsten Jahr." Ein Ruck schien durch seine Umgebung zu gehen und plötzlich erkannte er einzelne Häuser wieder. Verdutzt hob er den Kopf, na so was, er war kaum hundert Meter von Petras Haus entfernt. Er beschleunigte seinen Schritt und rannte die letzten paar Meter fast. Als er klingelte, öffnete sich umgehend die Tür und Petra fiel ihm jubelnd um den Hals. "Mensch Klaus, wie schön, dass du es dir überlegt hast. Komm doch rein." In der Diele betrachtete sie ihn verdutzt. "Mensch du bist ja pitschnass, was ist denn bloß mit dir passiert?" "Äh, na ja, weißt du, ich dachte, ich mache einen Spaziergang und ..." Petra fiel ihm ins Wort. "Spaziergang gut und schön, aber du bist ja durch und durch nass. Komm zieh erst mal die Sachen aus." Schon wickelte sie ihn aus der tropfenden Jacke und schob ihn strahlend ins Wohnzimmer. "He seht mal, Klaus ist da." 
 
Ehe er sich versah, saß er warm eingekuschelt auf der Couch unter dem Christbaum und hielt ein Glas Weihnachtspunsch in der Hand. Staunend schaute er sich im Zimmer um, alles schien zu glänzen, überall brannten Kerzen, und wohin er auch blickte, sah er nur freudige Gesichter. Dann hörte er plötzlich aus dem Badezimmer ein lautes Jauchzen. Einen Augenblick später stürmte Petra ins Zimmer und fiel ihm schon wieder um den Hals. "Mensch Klausi, wie lieb von dir!" Klaus zuckte zusammen, er hasste es Klausi genannt zu werden. Petra hielt stolz ein kleines Kästchen in der Hand und zeigte es nun den anderen. "Seht nur, Klaus hat mir einen wundervollen Ring geschenkt. Wir wollten uns schon so lange verloben, aber dass es gerade jetzt an Weihnachten so weit ist! Was für eine tolle Überraschung!" 
 
Klaus hörte nicht mehr zu, das alles ging eindeutig über seinen Verstand. Sein Blick wanderte zum Fenster und plötzlich sah er ein goldenes Leuchten draußen in der Dunkelheit. Ganz leise glaubte er ein vergnügtes Kichern zu hören, dann war das Licht verschwunden. Klaus schloss die Augen und öffnete sie wieder. Er schaute auf den Christbaum, dann auf Petra und seine Familie und schließlich zuckte er die Achseln. Oh Mann, was für ein verrückter Tag - an Weihnachten war wohl tatsächlich alles möglich. Er begann leise zu lachen und ging dann hinüber zu den anderen. 

 


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