Ich hatte es befürchtet, Serra, meine Hündin musste eingeschläfert werden. Der Tierarzt war so freundlich ins Haus zu kommen, so brauchte die alte Dame keine zusätzlichen Höllenqualen zu erleiden, bevor sie mein Leben verließ.
"Ist schon gut mein Mädchen", sagte er, als er sich mit der Spritze zu ihr niederkniete. Ihr Kopf lag auf meinem Schoss, sie drehte ihn mühevoll zu ihm, dann wieder zu mir und schaute mich an.
"Es wird dir besser gehen, Frauchen wird dir helfen", flüsterte ich ihr zu. Sie fühlte sich geborgen, sie vertraute mir. Ich sah ihre ganze Liebe in ihre Augen, dann wurde ihr Blick leer.
"Es ist vorbei", sagte er und legte sein Stethoskop weg.
Serras Tod hätte ich hinauszögern können. Tabletten haben für ganz kurze Zeit ermöglicht, ihren vor Schmerz gelähmter Körper wieder zu bewegen. Plötzlich sackte sie doch zusammen.
Sie wollte sich dagegen wehren, ich spürte ihre Angst.
Elf Jahre zuvor war meine betagte Asta schwer erkrankt. Nur meinetwegen zögerte ich, sie sterben zu lassen. Habe keine Kosten und Mühe gescheut, um mich vor ihrem Abschied zu retten. Als der Tierarzt sie anal untersuchte, schrie meine treue Freundin so furchtbar, sie kroch verzweifelt und Schutzsuchend mit letzter Kraft zu mir. Erst dann habe ich es endlich begriffen.
Ich werde mir nie verzeihen, sie mit dieser letzten entsetzlichen Lebenserinnerung gehen gelassen zu haben.
Wir verbrachten so viele Jahre zusammen.
Asta und Serra waren in ihrer Art absolut einzigartig, wie wohl jedes Tier, das geliebt wird.
Seit zwei Jahren ist nun Samma der frische Wirbelwind unserer Familie.
Ich liebe dieses Unikat!