China hat zahlreiche Flüsse mit großem Gefälle, die sich daher besonders gut für die Gewinnung von Energie aus Wasserkraft eignen. Statistiken zufolge betragen die Wasserenergieressourcen der Flüsse in China 680 Millionen KW, und die jährliche Stromerzeugung liegt bei 5.920 Milliarden Kilowattstunden. Die erschließbaren Wasserressourcen belaufen sich auf 378 Millionen KW, was eine jährliche Stromerzeugung von 1.920 Milliarden KWh ermöglichen würde. Sowohl bei Wasserenergieressourcen als auch bei erschließbaren Wasserressourcen rangiert China weltweit auf dem 1. Platz.
Die Ressourcen an Windkraft in China liegen in einer Höhe von 10 m über dem Boden bei 3,226 Milliarden KW. Davon entfallen 253 Millionen KW auf potentielle Windkraftanlagen im Binnenland, an den Küsten könnten 750 Millionen KW gewonnen werden. Zu Gebieten mit reichem Windenergiepotential gehören u.a. Steppen und die Wüste Gobi im Nordwesten des Landes, Nord- und Ostchina sowie die östlichen bzw. südöstlichen Küstenregionen und Inseln. In all diesen Gebieten gibt es normalerweise keine konventionelle Energieerzeugung. Im Winter ist es windig mit wenig Niederschlägen, während im Sommer große Niederschläge mit wenig Wind vorherrschen. Damit sind solche Gebiete geeignet für Stromerzeugung aus Windkraft. Ende 1998 gab es in China rund 20 Windkraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 223,6 Megawatt. Das Windkraftwerk in Dabancheng im autonomen Gebiet Xinjiang gilt als die größte derartige Stromerzeugungsanlage in China sowie in ganz Asien. In diesem Kraftwerk sind insgesamt 111 Windkraftgeneratoren mit Leistungen von 300, 500 und 600 KW im Einsatz, so dass die Gesamtkapazität 57,5 Megawatt beträgt. Zur Zeit machen die installierten Leistungen der Windkraft-Stromerzeugungsanlagen im ganzen Land nur 0,14% des erschließbaren Potentials aus. Damit haben solche alternativen Energien aus Wind eine große Entwicklungsperspektive.
China verfügt auch über reiche Solarenergie. Die jährliche Sonneneinstrahlung auf den Boden entspricht einer Energiemenge von 2.400 Milliarden Tonnen Steinkohleneinheiten. Auf 2/3 des chinesischen Territoriums gibt es eine jährliche Sonneneinstrahlung von über 6.000 Megajoule pro qm, im Nordwesten von Tibet sogar 8.400 Megajoule pro qm. Damit gehört Tibet weltweit zu den Gebieten mit den reichsten potentiellen Solarenergieressourcen. Das erste Solarenergie-Kraftwerk mit großer Leistung in China ist im Dorf Guligutai Dorf im Kreis Balinyou im autonomen Gebiet Innere Mongolei errichtet worden. Das Kraftwerk hat eine Leistung von 560 Watt und wurde am 11. Oktober 1982 in Betrieb genommen.