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德语短文:七个野人与最后一个迎春节 4
日期:2009-06-20 17:02  点击:349

So lebten sie froh und glücklich. Aber wie stand es mit den anderen in Beixi?

Das Dorf Beixi war Sitz einer Kommandatur geworden. Der Grund und Boden gehörte nun dem Kaiser und alle waren seine Untertanen. In kurzer Zeit war nichts mehr wie früher. Die großen Besäufnisse zum Frühlingsfest waren schließlich verboten worden, ebenso alle anderen Dorffeste. Wer früher an den Himmelsgott glaubte, musste jetzt an den Herrscher glauben. Denn die himmlische Vergeltung war ungewiss, der Herrscher hingegen verfügte über unzählige Beamte und Soldaten, er residierte in einem prunkvollen Palast. Stand jemandem der Sinn danach, Schnaps zu trinken, so brauchte sich der Herrscher nur zu räuspern und schon wurde der Missetäter abgeschlachtet. Deshalb empfahl es sich, an den Herrscher zu glauben.

Beixi unterschied sich immer weniger von anderen Orten. Schon gab es auch hier Leute, die aßen ohne dafür zu arbeiten. Vornehme Herren tauchten auf, die von Betrügereien lebten, und manche Helden machten sich mit Lügen und Mord einen Namen und wurden reich. Sklavenmärkte entstanden und staatliche Opiumhöhlen. Die Gegend entwickelte sich rasch, und nach einem Jahr schon war vom alten Beixi kaum etwas übriggeblieben.

Wieder stand das Frühlingsfest bevor. Doch nun waren solche unzivilisierten Feste wie das ausgelassene Besäufnis zum Jahresanfang und das Picknick im Freien gesetzlich verboten. Alle Verstöße gegen das staatliche Gesetz wurden streng und unnachsichtig bestraft. Am Tag des Frühlingsfestes kamen allen, die sich nach den alten Bräuchen sehnten und unbedingt wieder einmal ausgelassen feiern wollten, die Wilden in der Höhle in den Sinn. Dort, wo sie wohnten, mussten die Untertanen selbstverständlich die Gesetze einhalten, doch in der Höhle wären sie so gut wie aller Fesseln entledigt. Also eilten sie in großer Zahl dorthin um zu feiern. Es waren fast zweihundert. Als ihr Gastgeber sah, wie viele gekommen waren, ließ er sechs Platten mit Wildgerichten zubereiten: Marderhunde, Wildschweine, Wildgänse und Fasanen, die sie erlegt hatten. Außerdem schickte er seine Schüler, aus einer anderen Höhle einige große Krüge gut gelagerten Schnaps zu holen. Er teilte die Gäste in mehrere Gruppen auf, und alle schöpften mit Holzschalen und mit Kürbissen den Schnaps und aßen mit den Händen. Die Zurückhaltenden unter ihnen wurden nicht satt, die Vorwitzigen dagegen schwelgten nach Herzenslust.

Alle sangen Lieder und tranken. Jetzt setzten sich einige der Betrunkenen hölzerne Schalen auf den Kopf und riefen: Der Bursche, der sich Kaiser nennt, hat auch nur eine Mütze auf dem Kopf, auch wenn sie mit Gold bestickt ist. Die anderen stimmten ihren tollen Reden zu und setzten sich ebenfalls Holzschalen, Kürbisse und sogar Schweinekiefer auf die Häupter. Anstelle der Insignien der Beamten und des Kaisers hielten sie Gemsenbeine und Fasanenschlegel in den Händen. Ausgelassen lachten und hüpften und tanzten sie. Niemand ahnte, was sich an den folgenden Tagen ereignen würde.

Am nächsten Tag passsierte nichts.

Am dritten Tag, die Leute von Beixi waren noch im tiefsten Schlaf, kamen siebzig mit Gewehren und Schwertern bewaffnete Soldaten mit einem Offizier, der ihnen mit seinem Säbel ihre Stellungen anwies. Sie umzingelten die Höhle der Wilden. Für jeden von ihnen lagen zehn Soldaten im Hinterhalt. Sieben Leichen blieben in der Höhle zurück, sieben Köpfe wurden nach Beixi gebracht und am Baum vor dem Tor des Steueramtes aufgehängt. Man ließ bekanntgeben, sie hätten geplant, die Regierung zu stürzen. Sie seien Aufrührer und deswegen seien sie getötet worden. Für alle, die bei ihnen Schnaps getrunken hatten, galt: Wer sich freiwillig meldet, wird milde behandelt. Für alle galt: Der Besitz derer, die sich nicht sofort selbst melden und entdeckt werden, wird beschlagnahmt. Die Schuldigen werden in die Verbannung geschickt und ihre Kinder werden an die staatlichen Vermittlungsstellen geschafft und als Sklaven und Sklavinnen verkauft.

Schon nach kurzer Zeit waren die Ereignisse in Beixi in Vergessenheit geraten, denn der Fortschritt hatte auch diese Gegend erreicht.

(Shanghai 1929)

Übersetzt im Rahmen eines Proseminars am Sinologischen Seminar, IAAW, Humboldt-Universität zu Berlin, WS 2000/2001 (Leitung: PD Dr. H. Kühner)

Quelle: Shen Congwen: Xin yu jiu, Changsha: Yuelu Shushe, 1992, S. (Shen Congwen bieji, herausgegeben von Liu Yiyou u. a.)
 


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