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德福阅读:Lernen: Lust oder Last?

时间:2013-03-28来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
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Leseverstehen
 
  Modellsatz 03 Leseverstehen
 
  Lesetext 2: Aufgaben 11-20 ca. 20 Min.
Lesen Sie den Text und lösen Sie die Aufgaben.
 
  Lernen: Lust oder Last?
  
Manche Hirnforscher gehen heute davon aus, dass der Mensch über eine Art „Kapiertrieb“ verfügt. Das würde bedeuten: Außer den angeborenen Trieben wie Essen oder Fortpflanzung hat die Natur den Menschen noch mit dem Lerntrieb ausgestattet. Demnach wäre der Mensch von Geburt an bestrebt, Einzelheiten zu einem Ganzen zu fügen und neue Verknüpfungen zu erkennen – also zu lernen. Beim Lernen werden im Gehirn sogenannte Botenstoffe ausgeschüttet, die einen chemischen Ablauf auslösen, an dessen Ende im Körper ein Glücksgefühl entsteht. Lernen kann demnach Vergnügen bereiten. Die Lern- und Gehirnforschung hat herausgefunden, dass ein wichtiger Aspekt beim Lernen eben dieses Glücksgefühl ist, das sich automatisch bei Lernerfolgen einstellt. Die Forschung konzentriert sich heute auf den Vorgang des Lernens und auf den Antrieb, der zu Lernerfolgen führt. Viele Wissenschaftler vertreten inzwischen provokativ die These, dass jemand, der von der Arbeitsweise des Gehirns nichts versteht, auch keine Ahnung davon haben kann, wie Kinder am besten lernen. Sie fordern deshalb eine stärkere Berücksichtigung der wissenschaftlichen Erkenntnisse aus der Hirnforschung bei den Lernprozessen und im Lernalltag an den Schulen.
 
 Allerdings liefert die moderne Gehirn- und Lernforschung in vielen Fällen oft nicht mehr als eine Bestätigung längst bekannter pädagogischer Weisheiten. Das Ergebnis der Wissenschaftler, dass Lernen mit Lust verknüpft sein kann und angenehme Erlebnisse besser als unangenehme erinnert werden, erkannten Pädagogen schon vor über dreihundert Jahren. Eine weitere Erkenntnis der Forscher ist, dass in den ersten Lebensjahren die Grundlagen für spätere Lernerfolge gelegt werden. Diese Weisheit findet sich zum Beispiel in dem altbekannten Spruch: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.“ Auch eine andere wichtige Botschaft aus der Lernforschung ist alt: Informationen werden dann am effektivsten verarbeitet, wenn sie auf möglichst vielfältige Weise – z. B. gesungen, gereimt, gemalt – alle Sinne anregen. Diese Einsicht entspricht genau dem, was Lehrer bereits vor über zweihundert Jahren forderten, dass nämlich Lernen mit Kopf, Herz und Hand erfolgen müsse. Die modernen wissenschaftlichen Erkenntnisse in Bezug auf das Lernen sind also nicht so neu, wie sie vielleicht auf den ersten Blick erscheinen. Und sie entsprechen im Wesentlichen den Vorschlägen, die Pädagogen seit Jahrzehnten machen. Die geforderten Reformen an der Schule sollten folgende Aspekte betreffen: 
Anstatt den Schülern möglichst viel Lernstoff einzutrichtern, sollten sie zum eigenen Problemlösen angeregt werden. 
Ferner sollten Schüler im Selbstversuch die Grenzen von Erfolg und Misserfolg ausprobieren können.
 Daneben sollte ganz besonderes Gewicht auf die Entwicklung von Lernstrategien gelegt werden. Denn bereits in einer frühen Phase, das heißt im Vor- und Grundschulalter, können Kinder lernen zu lernen. 
Eine weitere Forderung ist, dass bereits in der Grundschule klare Leistungsstandards und Grenzen gesetzt werden. 
Außerdem sollte bei der Vermittlung des Lernstoffes unbedingt darauf geachtet werden, dass die Gehirne der Schüler zwar angeregt, jedoch nicht mit zu vielen Reizen überlastet werden. Auch wenn die Kinder aus ihrem Alltag genau an diese Reizflut durch Video, Fernsehen oder Computer gewöhnt sind, kann sich ein Zuviel an Eindrücken negativ auf das Lernen auswirken. 
Ganz besonders wichtig ist, dass Schüler individuell gefördert werden sollten, da das Lernen von vielen Faktoren – kultureller und sozialer Kontext, Motivation, persönlicher Lernstil, Erfahrungen, Vorkenntnisse usw. — abhängt. Nur wer sich verstanden und betreut fühlt, arbeitet gerne mit. 
Wenn all diese Forderungen in der Schulrealität erfolgreich umgesetzt werden, dann kann sich auch die Erkenntnis der Gehirn- und Lernforscher bestätigen, nämlich dass Lernen mit einem Glücksgefühl verbunden ist – und das sogar in der Schule. Das wäre für alle Beteiligten, aber doch vor allem für die Kinder, ein großer Erfolg.
 
 
  Modellsatz 03 Leseverstehen
  Lesetext 2: Aufgaben 11-20
Markieren Sie die richtige Antwort (A, B oder C).
(0) Der Anreiz zu lernen
  1. besteht bei jedem Menschen.
  2. entsteht kurz nach der Geburt.
  3. ist schwächer als der Anreiz zur Nahrungsaufnahme.
Lösung: A


11. Aus Untersuchungen weiß man, dass
  1. Lernen zu Wohlbefinden führt.
  2. Lernerfolge automatisiert werden können.
  3. man besser lernt, wenn man sich wohl fühlt.

12. Die Wissenschaftler erforschen,
  1. in welchem Alter man am besten lernt.
  2. wie Kinder lernen.
  3. wie und warum der Mensch lernt.

13. Die neuen Untersuchungsergebnisse
  1. stimmen mit alten Thesen überein.
  2. verbinden alte und neue Erkenntnisse.
  3. widerlegen bekannte Erfahrungen.

14. Die Gehirn- und Lernforschung stellt
      fest, dass positive Eindrücke
  1. kürzer im Gedächtnis verankert werden als negative.
  2. länger im Gedächtnis gespeichert werden als negative.
  3. ungefähr gleich lang im Gedächtnis bleiben wie negative.
  15. Wissen prägt sich am besten ein, wenn
  1. den Schülern der Sinn des Lernens klar gemacht wird.
  2. der Lernstoff auf unterschiedliche Art präsentiert wird.
  3. der Lernstoff von Lehrern interessant dargestellt wird.

16. Schülern soll vermittelt werden,
  1. wie man erfolgreich vorhandenes Wissen nutzen kann.
  2. wie man möglichst viel Lernstoff effektiv verarbeitet.
  3. wie man selbst Lösungswege findet.

17. Lehrer und Gehirnforscher fordern,dass
  1. die Lernphasen in der Grundschule zeitlich begrenzt werden.
  2. in den weiterführenden Schulen Leistungsstandards gesetzt werden.
  3. möglichst früh vermittelt wird, wie man lernt.

18. Beim Lernen sollte den Schülern
  1. der Alltag als Vorbild dienen.
  2. nicht zuviel auf einmal präsentiert werden.
  3. moderne Technik zur Verfügung stehen.

19. Man sollte stärker darauf achten, dass
  1. die Schüler im Unterricht mitarbeiten.
  2. jeder einzelne Schüler unterstützt wird.
  3. die Schüler motiviert werden.

20. Das Ziel der Reformen ist, dass
  1. den Kindern das Lernen Spaß macht.
  2. die Kinder mit Erfolg lernen.
  3. Kinder bessere Noten bekommen.

 

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