1.
Bald gras' ich am Neckar,
bald gras' ich am Rhein,
bald hab ich ein Schätzel,
bald bin ich allein.
Was hilft mir das Grasen,
wenn die Sichel nicht schneid't;
was hilft mir ein Schätzel,
wenn's bei mir nicht bleibt!
Und soll ich dann grasen
am Neckar, am Rhein,
so werf ich mein schönes
Goldringlein hinein.
Es fließet im Neckar,
es fließet im Rhein,
soll schwimmen hinunter
ins tiefe Meer 'nein.
Und schwimmt es, das Ringlein,
so frisst es ein Fisch;
das Fischlein soll kommen
auf's Königs sein' Tisch.
Der König tät fragen
wem's Ringlein soll sein?
da tät mein Schatz sagen:
"Das Ringlein g'hört mein."
Mein Schätzlein tät springen
bergauf und bergein,
tät wied'rum mir bringen
das Goldringlein fein.
Kannst grasen am Neckar,
kannst grasen am Rhein,
wirf du mir nur immer
dein Ringlein hinein!